18.2. „To have something to eat is the most important thing in life“

Den Montag haben meine Klasse und ich wieder damit verbracht alle Namen zu buchstabieren und später auch zu schreiben. Das Zitat aus der Überschrift könnte natürlich auch von mir kommen, aber es stammt von meiner Lehrerin. In einem ruhigen Moment, während die Kinder geschrieben haben, haben wir darüber geredet. Ich bin sehr stolz, dass fast alle „meine“ Kinder ihren Namen jetzt buchstabieren können und auch in der Pause zu mir kommen und mir die zu ihrem Namen gehörenden Gesten zeigen. Wir durften gestern außerdem an der Lehrerkonferenz teilnehmen und konnten so planen wie wir unser Projekt, ein Plakat für eine Schule in Deutschland, umsetzen können. Wir werden ab Mittwoch auch die Gelegenheit haben an dem Unterricht in den anderen Klassen teilzunehmen. Nach der Schule haben wir wieder einmal einige Zeit im africell customer service verbracht. Jetzt funktioniert aber immerhin erst mal wieder Alles. Auf dem Weg zurück zum Kindergarten haben wir noch unsere Einkäufe erledigt. Am Abend gab es dann Reis mit egg-plant und bitter tomato. Die bitter tomatoes waren, surprise surprise, total bitter und haben uns nicht so gut geschmeckt. Um 21 Uhr wurden wir vom jüngeren Teil der Familie Bass zum Tanzen abgeholt. Vom Markt aus ging es im Buschtaxi zum „Partier Kombo Club“, wir saßen komfortable im Kofferraum. Schon der Weg war also ein Abenteuer, auch weil es in Gambia nachts stockduster ist. In ganz Brikama haben wir kein einziges Licht brennen sehen auf den Straßen. In Deutschland kenne ich nur wenige Plätze, an denen man so gut die Sterne sehen kann. Die Disko war eine alte Fabrikhalle ohne Fenster und die Musik dort war so laut, dass wir noch am Morgen danach taub waren. Die Toiletten dort waren so unbeschreiblich, dass ich gar nicht erst versuche davon zu schreiben!!! Als fast einzige Frauen auf der Tanzfläche und als einzige Weißen auf der ganzen Party, waren wir mal wieder sehr auffällig unterwegs. Viele den anderen Gäste wussten schon, dass wir kommen werden und so wurden wir sehr freundlich empfangen. Für den Heimweg haben wie uns zu 7! ein Taxi geteilt, weil keine Buschtaxis mehr fuhren. Den Luxus, so lange wach zu bleiben, konnten wir uns nur erlauben, weil am 18.2. hier der Independence-Day gefeiert wird und deshalb heute kein Unterricht stattfand. Seit 1965, also seit 49 Jahren, ist the Gambia vollkommen unabhängig. Wir haben den Tag genutzt, um mit my orange hero wieder zum craft market zu gehen. Beide haben wir jetzt beide unser eigens Woroo-Spiel. Nach dem Einkauf haben uns die Verkäufer versucht das traditionelle Trommeln beizubringen. Ein 3jähriger hat mir eine Weile zugehört, bis er entschieden hat die Sache doch besser selbst in die Hand zu nehmen. Nächsten Donnerstag wollen wir mit der netten Runde zum Strand gehen, um dort Woroo weiter zu üben und um zu lernen, wie man denn traditionellen Tee Ataaya braut. Nach dem Besuch des craft market sind wir noch kurz von Wattenscheid nach Bottrop gelaufen, das dauert hier in Gambia ungefähr 30 Minuten. Dort haben wir uns das Kinderdorf Bottrop und die High school angesehen. Das ganze Gelände ist sehr beeindruckend und es wird bestimmt nicht unser letzter Besuch gewesen sein.

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Kommentare: 5
  • #1

    Adrian (Mittwoch, 19 Februar 2014 00:02)

    haha, alles zappenduster und du lässt erstmal die romantikerin durchscheinen. da is der blick fürs wesentliche wohl vorhanden ;-)

  • #2

    Mona (Donnerstag, 20 Februar 2014 07:57)

    Von wem kam denn das Zitat im Titel? Das gefällt mir ausgesprochen gut ;-P

  • #3

    Kathrin. (Samstag, 22 Februar 2014 01:18)

    Hach, Kinder sind manchmal einfach übermäßig kompetent. Und die Party klingt doch etwas besser als das Riff-Erlebnis. Die Wege scheinen ja auch kürzer zu sein als hier in Deutschland, insofern: klingt doch alles sehr sehr fein. Dass ich der Prioritätensetzung der Lehrerin zustimme, steht ja eh außer Frage

  • #4

    Felix (Samstag, 08 März 2014 18:03)

    Bringst du uns Woroo bei wenn du wieder dar bist.

  • #5

    Felix (Samstag, 08 März 2014 19:24)

    Ist Woroo so ein Spiel, wo man Steine in so Vertiefungen in 2 Reihen tut?