Fr

04

Apr

2014

4.4. Ich hatte 2 Monate in Gambia

Nach einer emotionalen Verabschiedung im Kindergarten, hatten wir gerade unser letztes Tapalapa mit Kartoffeln, Eiern und Jumbo mit unseren Freunden. Jetzt müssen die letzten Sachen gepackt werden und dann heißt es auch schon byebye.

Wir hatten hier eine aufregende und wunderbare Zeit. Ich habe dreimal geweint die letzten 55 Tage und davon jeweils einmal als ich gekommen und jetzt einmal wo ich gehen muss.

 

Der Kindergarten Wattenscheid in Gambia ist in vielen Belangen sehr positiv und leistet gute Arbeit hier. In den Straßen haben wir immer wieder gehört, dass diese Institution von den Eltern für ihre Kinder hier bevorzugt wird:
Nur mit Spenden und Patenschaften kann der "Kindergarten Wattenscheid in Gambia Partner für Afrika e. V." den Kindern in Gambia helfen. 13 Euro kostet eine Patenschaft im Monat. Aber auch Einmalspenden sind willkommen. Näheres finden Sie unter: http://kindergarten-wattenscheid-in-gambia.de/spendenpatenschaft/

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Mi

02

Apr

2014

2.4. You would perfectly fit into our society

Gestern morgen als ich zur Schule kam, hat ein Junge meiner Klasse mir die ganze Zeit einen seiner Zähne gezeigt. Irgendwann habe ich verstanden, dass ihm dieser wohl wehtut und bin mit ihm zur dental station gegangen. Ihm wurde kurz in den Mund geschaut, dann wurde eine Zange rausgesucht und Schwups war der Zahn draußen. Der Junge war eindeutig tapferer als ich!

Nach dem Frühstück, als ich den Kindern wieder die Zähne geputzt habe, habe ich gemerkte, dass viele von ihnen nicht wissen was circle bedeutet. Daraufhin bin ich mit ihnen rausgegangen und habe Bewegungsspiele im Kreis mit ihnen gemacht.

Den Nachmittag haben wir mit einem letzten Besuch beim tailor und dem Kochen von Kartoffelsuppe verbracht.  Am frühen Abend haben wir dann ein großes Essen veranstaltet. Mit vielen gambianischen Spezialitäten und eben der Kartoffelsuppe. Danach gab’s noch Musik, natürlich Ataya und crazy eight.

Heute habe ich mit den Mädchen meiner Klasse ein Klatschspiel gemacht: My mother and your mother went fighting my mother beat your mother on her nose so which colour do you choose? Yellow. Y E L L O W so you are out of this game. Auch wenn der Text etwas seltsam ist, finde ich, dass man das Klatschspiel gut zum Lernen der Farben nutzen kann, zumindest wenn man nicht immer nur “yellow” sagt.

Nachdem ich die letzten Töpfe der gestrigen Kochaktion gespült hatte, haben wir uns heute Nachmittag Willkommen bei den Schtis auf dem Sofa gegönnt. Das war ziemlich lustig, weil sowohl die Mandinkas, als auch die Schtis jeden Satz mit HEEEH beenden.

 

Am Abend waren wir eingeladen bei Familie Bass um uns zu verabschieden. Der Besuch war schön und traurig zugleich! 

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Mo

31

Mär

2014

31.3. 106 Stunden

In der ersten Stunde hatten wir heute Kunst. Die zwei Pakete Buntstifte, die ich meiner Lehrerin nach dem Namensschilderbasteln gegeben hatte, wurden  dazu genutzt. Ich habe mich nun dazu entschieden, wenn wir fertig sind mit dem Gestalten der restlichen Poster, meiner Klasse auch alle übrigen Buntstifte zu überlassen. Nachdem ich den Kindern die Zähne geputzt hatte, gab es für meine Lehrerin nur noch ein Thema: ein Klassenfoto. Ich habe also meine Kamera, die mir gestern runtergefallen ist und seitdem nur noch unscharfe Fotos produziert, geholt und die Kinder im Pausenhof aufgestellt. Meine Lehrerin hat sich für das Foto extra hübsch gemacht, sie hat Deo aufgetragen.

Nach dem Mittagessen sind wir zum Wasser kaufen in den Minimarkt und auf den Markt gegangen. Wir besitzen jetzt beide genügend Atayazutaten um in Deutschland ein paar Tage damit zu überleben. Außerdem habe ich mir von der Kassiererin im Minimarkt einen meiner gambianischen Ohrwürmer per bluetooth aufs Handy schicken lassen. Jetzt habe ich einen neuen Klingelton.

 

Den Abend werden wir jetzt wieder mit dem Anfertigen von Postern verbringen.

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Mo

31

Mär

2014

30.3. Our private cleaning day

Der gestrige Abend auf der Terrasse ist noch ziemlich lang geworden, weshalb wir uns quasi zum brunchen erst am Esstisch getroffen haben.

Ich habe dann angefangen, meine Koffer zu packen, was ziemlich lange gedauert hat. Ich hoffe, dass nun alle meine fragilen Einkäufe sicher in meine schmutzige Wäsche eingewickelt sind.

Danach hat uns der Putz- und Aufräumwahn gepackt. Wir haben alle Möbel verschoben und gefegt und gewischt wie die Weltmeister. Außerdem haben wir noch den großen Wohnzimmerschrank erst aus- und dann aufgeräumt. Die Regalbretter glänzen jetzt wieder richtig und ich frage mich, warum mich zu Hause so selten dieser Ehrgeiz packt. Eigentlich wollten wir auch noch das gesamte, und das ist viel, Geschirr aus dem Schrank spülen, haben uns dann aber doch dagegen entschieden, da wir aus Mangel an Strom und Gas leider kein heißes Wasser hatten.

 

Am Abend haben wir Tomaten und Zwiebeln auf unserem Atayagrill zubereitet und dazu, wie könnte es anders sein, Tapalapa gegessen. Als wir draußen, das erste Mal, abendgegessen haben ist uns aufgefallen, dass so eine leere Gasflasche auch durchaus seine guten Seiten hat.

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Mo

31

Mär

2014

29.3. Paradise beach

Aus der Schule gestern gibt es nicht viel zu berichten. Der Freitag ist ja immer gefüllt mit der morgendlichen assembly und dem darauf folgenden quiz.

Nach der Schule haben wir unsere Sachen gepackt und wurden dann mit einer Stunde Verspätung von unserem Lieblingstaxifahrer abgeholt. Er hat uns zum Kindergarten Meschede gefahren. Der liegt ganz in der Nähe von Sanyang, also auch vom Strand und wir durften dort eine Nacht verbringen. Meine Kommilitonen, die dort bis Mittwoch gewohnt haben, haben wunderbare Dinge dort gelassen. Schon kurz nach unserer Ankunft haben wir uns auf die abendliche Dusche mit darauf folgender Haarkur und Bodylotion gefreut. Aber zunächst ging es zum Strand. Leider war es aber durch den starken Wind dort ziemlich kalt und wir haben uns nach einem frühen Abendessen wieder auf unseren ca. 20-minütigen Fußweg zum Kindergarten gemacht. Angehalten haben wir an jedem der fünf Kioske auf dem Weg, um uns mit Keksen und Fruit Cocktail einzudecken.

Zurück im Kindergarten haben wir erstmal einfach gar nichts gemacht. Als wir davon genug hatten, haben wir Kekse gegessen und als keine mehr da waren, haben wir uns auf die Terrasse gesetzt Fruit Cocktail getrunken und Kniffel gespielt.

Als wir grade duschen wollten mussten wir feststellen was für ein Luxus es ist, dass in unserem Gästehaus auch bei Stromausfall noch Licht brennt. Gestern Abend saßen wir nämlich dann im Dunkeln da. Aber auch mit Taschenlampe war diese Dusche herrlich.

Auch die darauf folgende Nacht war sehr erholsam. Ohne das belebte Brikama um einen herum kann es in Gambia also auch sehr ruhig sein.

Für ein spätes Frühstück haben wir uns heute Morgen auf den Weg zum Strand gemacht. Die Straßen waren bevölkert von ungewöhnlich vielen Fußgängern und dafür überhaupt keinen Autos. Wir hatten vergessen, dass heute cleaning day ist und bekamen langsam Angst um unser Frühstück. Angekommen in der Jungle Bar, erinnerte sich die Bedienung direkt daran, dass wir heute zum Frühstück wiederkommen wollten. Auf der Karte stehen: Kaffee, Tee, Saft, Bohnen, Würstchen, Käse, Marmelade und Omelett. Wir wurden sogar noch gefragt, ob wir Käseomelett haben wollen. Nach 10 Minuten kam die Bedienung wieder um zu fragen ob auch Omelett ohne Käse in Ordnung wäre, den hätten sie nämlich leider nicht mehr. Noch einmal 10 Minuten später kam sie um zu fragen, ob wir das Frühstück überhaupt haben wollen, wenn sie auch keine Bohnen hätten. Nach insgesamt 40 Minuten hatten wir einen „Kaffee“ und Marmelade. Kurz darauf kam sie mit einem „Brotkorb“, 4 kleine Scheiben Tapalapa für jeden. Ca. 5 Minuten saßen wir davor, weil wir noch auf den Rest warten wollten. Dann haben wir auf den Untertassen unserer Kaffeetassen Marmeladenbrot geschmiert. Als wir aufgegessen hatten kam die Bedienung mit dem Omelett und den Würstchen und hat uns ausgelacht.

Der Tag am Strand war einfach herrlich und es war so schön warm, dass ich sogar zweimal lange ins Wasser gehen konnte. Als unser Taxifahrer kam um uns abzuholen, hat er sich einfach nach hinten gesetzt und ich sollte fahren. Ich habe ihm gesagt, dass ich meine licence nicht dabei habe, worauf hin er meinte er sei meine lancence (er heißt landing). Ich hatte gehofft wieder auf den Beifahrersitz wechseln zu dürfen nachdem wir unser restliches Gepäck in Meschede eingesammelt hatten, aber keine Chance. Die Fahrt war super lustig. Ich hab gelernt, dass man Kühen ausweichen muss, Hunden aber nicht und dass die Polizei einen anhält wenn man nicht oft genug hupt.

 

Am Abend hatten wir ziemlichen Hunger und mussten feststellen, dass leider die Gasflasche leer ist. Wieder am Samstagabend, das ist doch verhext! Unsere Tapalapareste haben unseren Hunger nicht befriedigt woraufhin wir uns entschlossen haben am nächsten Kiosk noch mehr davon zu kaufen. Dieser und auch die anderen Kioske in unserer Straße hatten kein Tapalapa mehr da. Also haben wir uns auf den Weg zum Markt gemacht, um im Minimarkt zu schauen, ob es dort etwas für uns gibt, das man nicht kochen braucht. Auf dem Weg dorthin haben wir festgestellt, dass wir beide uns darauf verlassen hatten, dass der jeweils Andere Geld einsteckt und so hatten wir bloß ein paar Münzen in den Jackentaschen. Der Minimarkt hatte heute eine Containerlieferung aus Deutschland bekommen und, weil wir dort so oft sind, durften wir eine Packung Knäckebrot anschreiben lassen. Hüpfend springend und tanzend vor Freude sind wir mit dem Knäckebrot nach Hause und haben uns noch Orangen für den Weg gekauft. Oft passieren hier, wenn man gerade gar nicht damit rechnet, total freundliche Dinge.

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Do

27

Mär

2014

27.3. Nice to be funny

Heute ist etwas Wunderbares passiert. Als ich meine Klasse kennenlernte, haben sie sich nicht einmal auf ihre Stühle gesetzt, wenn ich den Klassenraum betreten habe. Aber heute nachdem ich die Zahnbürsten verteilt hatte, und zugegeben etwas ermüdet von der Hitze am Lehrerpult gesessen und darauf gewartet habe, dass die Kinder fertig werden, habe ich auf einmal meinen Namen gehört. „Linda come!“ – Denkpause mit Getuschel – „Linda come please“. Als ich auf dem Klassenraum geschaut habe, standen alle meine Kinder hintereinander aufgereiht und ruhig mit ihren Zahnputzbechern und Zahnbürsten da. Fatoumata stand ganz vorne außerhalb der Reihe und hat, während ich jedem einzeln die Zähne geputzt habe, dessen Zahnputzbecher gehalten. Die letzten Male war ich nach dem Zähneputzen nämlich immer von oben bis unten nass und darüber etwas ungehalten. Dank Fatoumata bin ich heute trocken geblieben.

 

Am Nachmittag sind wir auf den Markt gegangen, um einige Besorgungen zu machen und vor allem nochmal material und ataya zu kaufen. Anschließend beim Schneider haben wir bestimmt 30 Zeitschriften durchgeblättert, bis wir uns für einen Schnitt entschieden haben. Je öfter ich mit meinen Händen versucht habe diese Kataloge darzustellen und wild in die Richtung des Stapels gezeigt habe, umso heiterer wurde es unter den Schneidern. Beim Maße Nehmen wurden wir wie immer ausgelacht „It’s nice to be funny“. Viel verstanden haben die uns bestimmt alle nicht, aber lustig war es, mal sehn was am Dienstag dabei rauskommt.

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Mi

26

Mär

2014

26.03. mallo

Gestern hat meine Lehrerin zweitweise selbstständig darauf geachtet den Stundenplan einzuhalten. Außerdem hat sie im Matheunterricht sowohl die Kinder teacher for one minute sein lassen als auch in einem quiz gegeneinander antreten lassen. Ich weiß zwar nicht, ob diese von mir ausgedachten Methoden vor einem studierten Grundschullehrer bestehen würden, aber die Kinder sind damit gut zu begeistern. Ich habe mich über diesen Wandel in ihrem Verhalten sehr gefreut.

Nach der Unterricht waren wir bei einer anderen Lehrerin zum lunch eingeladen. Zunächst wurden wir da aber mit Fotoalben auf ihrem Bett abgelegt. Während wir die ausgeblichenen Fotos von Fremden angeschaut haben, haben sich unsere Mägen gegenseitig angeknurrt.

Wir haben dann gemeinsam Kartoffeln gekocht und Salat gemacht. Das Gericht war nicht halb so kalorienarm, wie sich das jetzt anhört. Mayonnaise sei Dank! Als wir uns grade rollend auf den Weg nach Hause machen wollten, gab es dann noch Nachtisch: Couscous mit Kondensmilch und Ataya.

Nach einem erholsamen Spätnachmittagsschlaf haben wir den Abend dann wieder mit Ataya Brauen uand crazy eight Spielen verbracht. Wer am 6. zu mir kommt, muss erstmal beides lernen.

Heute haben meine Kinder mir ein neues Lied präsentiert. Es fängt an mit „aunty Linda“ und geht dann weiter auf Mandinka. Laut meiner Lehrerin singen sie darüber. wie gerne sie mit mir singen. Als wir angefangen haben, zu dem Lied zu trommeln und zu tanzen, kamen noch viele Lehrer aus anderen Klassen zu uns und haben mitgetanzt. Auch meiner Lehrerin wirkte ungewohnt gelöst und zufrieden. Nachdem unser Besuch wieder weg war, hat sie wirklich schönen Unterricht mit den Kindern gemacht. In den Unterrichtsstunden nach der Pause haben wir gemeinsam mit den Kindern einige veraltete Plakate aus dem Klassenraum abgehängt und dann neue aufgehängt. Nun habe ich den Auftrag, bis wir gehen, gefühlte 100 Plakate zu designen.

Kurz vor Schulschluss wurde ich noch mit einigen der Mädchen meiner Klasse von einer anderen Lehrerin eingeladen, um dort unsere Lieder zu präsentieren. Ich war richtig stolz auf meine Mädels.

Nach der Schule wollten wir nur kurz auf red devil und racing blue zum craft market reiten, um dort etwas abzuholen. Wie lange wir dann wirklich da waren weiß ich nicht, aber auf dem Weg zurück war es schon nicht mehr unerträglich heiß, sondern nur noch heiß. Also schon nach 5. Beim Handeln um Armbänder habe ich für einen günstigeren Preis meine Atayabraukünste angeboten. Wir haben die doppelte Anzahl Armbänder zum halben Preis bekommen und wurden die ganze Zeit fotografiert. Am Ende unseres Besuchs hatten wir einen herzergreifend weinenden drum-teacher auf dem Arm und mussten uns bis zum nächsten Jahr verabschieden. Zum Abschied haben wir ein Flusspferd aus Holz geschenkt bekommen. Als ich gefragt habe, ob das eine Anspielung darauf sein soll, dass ich hier jedes Gericht mindestens einmal probieren muss, haben alle nur gelacht.

 

Nachdem wir einige Einkäufe erledigt hatten, haben wir auch noch unsere Kleider beim Schneider abgeholt. Geplant ist morgen wieder material auf dem Markt zu kaufen und ihn dann direkt nochmal zu besuchen.

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Mo

24

Mär

2014

24.3. Arch. 22

Gestern sind wir nach dem Frühstück wieder in die Kirche gegangen. Inzwischen wissen wir ja, dass diese eh nicht pünktlich anfängt und so haben wir vorher schon Wasser gekauft. Nach dem Gottesdienst haben wir noch Kohle, Tee und Nana (Minze) gekauft und sind dann selbstständig zu Familie Bass gegangen. Das erste Mal haben wir den verwinkelten Weg alleine gefunden.

Dort angekommen mussten wir natürlich erstmal das neugeborene Kind begrüßen. Leider haben wir die Namenszeremonie letzte Woche ja wegen meiner Krankheit verpasst. Dank Laura hatten wir schöne Kleidung für das Kind und aus unserem schon fast erschöpften Vorrat an Drogerieproben auch etwas für die Mutter zu verschenken. Nicht nur von den frischgebackenen Eltern sondern auch von anderen Familienmitgliedern die ein Haus im selben compound haben wurden wir zum Mittagessen eingeladen. Für mich gab es einmal Fisch und einmal Buschschein und zum Nachtisch dann wieder Orangen.

Wieder zurück im guest house haben wir ein Verdauungsruhen auf dem Sofa eingelegt und dabei eine DVD geschaut.

Nach dem Abendessen haben wir es uns auf der Terrasse gemütlich gemacht und begonnen Ataya zu brauen. Damit waren wir dann mindestens die nächsten drei Stunden beschäftigt. Zwischen den Brauvorgängen haben wir Kniffel und crazy eight gespielt und erfahren, dass ein zu heißer ataya auf eine eifersüchtige Frau hindeutet und dass ein guter ataya jeden Mann halten kann. Der dritte Aufguss ist uns dann schon ziemlich gut gelungen und wir haben ja auch noch ein bisschen Zeit, um weiter zu üben.

Heute sind wir nach Banjul gefahren und dieses Mal haben wir dann auch den Triumphbogen bestiegen. Von dort oben hat man eine gute Übersicht über die Halbinsel. Nach einem kurzen Stadtbummel haben wir noch den Friedhof angeschaut und sind danach zum Mittagessen in die Strandbar eines schwedischen Auswanderers gegangen. Dieser lebt hier schon seit über 40 Jahren und schien hocherfreut und überrascht über Gäste zu sein. Der Besuch dort war lecker und ein bisschen skuril.

 

Auf dem Heimweg haben wir, weil es auf dem Weg liegt, noch einen kurzen Halt in DEM Supermarkt in Westfield gemacht. Im hinteren Teil des Ladens ist ein kleines Café in dem man Kuchen und Eis essen kann. Wir haben uns für Eis entschieden. Ein kleiner übervoller Plastikbecher wird hier für 50 Dalasi verkauft. Dieser Supermarkt mit seiner Eistheke sollte echt als Geheimtip in jeden Reiseführer mit aufgenommen werden!

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Sa

22

Mär

2014

22.3. Independence celebration

Wir hatten die letzten Tage immer wieder sehr unterschiedliche Abfahrtszeiten gehört. Von 7 bis 8 Uhr war alles dabei. Wir haben uns entschieden ab 10 nach 7 zu frühstücken und dabei vom Tisch aus das Gelände zu überwachen. Als wir um 10 vor 8 immer noch nicht die zwei Busse und die Kinder- und Lehrerschaar gesehen haben, sind wir nach vorne zu den Klassenräumen gegangen. Alle ausgewählten Kinder waren da und saßen brav in einem der Räume. Einige wenige Lehrerinnen waren auch schon da und damit beschäftigt sich aufgeregt gegenseitig zu schminken. Losgefahren sind wir dann um kurz vor 9.

Angekommen in einer großen Schule in Sibanor, etwa 80 Kilometer im Landesinneren, wurde zunächst gefrühstückt. Danach ging es in Richtung des großen Platzes und unsere Kinder mussten sich aufstellen. Insgesamt waren 108 Kindergärten da, es hat etwa 2 Stunden gedauert bis alle Kinder an der richtigen Position standen und die Blaskapelle oft genug die Nationalhymne gespielt hatte, aber dann ging es endlich los. Wir sind einmal rund um den Platz marschiert und wurden dabei sogar vom Fernsehen gefilmt. Als sich unsere Gruppe grade vor der Tribüne positioniert hat und wir überlegt haben, wie lange das jetzt wohl noch dauert, bis die noch fehlenden 80 Kindergärten hier stehen, haben wir die Flucht ergriffen. Wir sind in den uns zugewiesenen Klassenraum gegangen und haben uns dort wassertrinkend vor der Sonne versteckt. Gerade rechtzeitig wahrscheinlich, denn kurz nach uns wurde eine Lehrerkollegin herein getragen und auf einen der Tische gelegt. Nach etwas Ruhe und viel Wasser hatte sie sich zwar wieder erholt, aber auch einige Kinder sind heute noch wegen der Hitze umgefallen. Aus diesem Grund haben sich unserer Lehrer auch entschieden nach dem Mittagessen abzubrechen und die noch kommenden Reden und das Wettrennen ausfallen zu lassen. Wir sind dann also „schon“ um 5 losgefahren.

 

So war wohl auch für unsere Kollegen die Vorfreude schöner als alles andere.

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Sa

22

Mär

2014

21.03. Ataya (ich schreibe das nur jedes mal anders, weil es dafür keine richtige Schreibweise gibt)

Nach der assembly war wieder einmal Zeit für das freitägliche Quiz. Ich hatte schon völlig vergessen, dass ich letzte Woche, als ich bei den Mädchen saß, versprochen hatte diese Woche bei den Jungs zu sitzen. Diese hatten mir aber schon einen Stuhl bereit gestellt und als ich es mir da grade gemütlich gemacht hatte merkte ich, dass auffällig viele Lehrer in meine Richtung schauten und miteinander redeten. Ich sollte das Quiz mit leiten, musste also in die Mitte kommen, Fragen stellen und Lieder anstimmen. Über diese Überraschung habe ich mich im Nachhinein sehr gefreut. Am Ende mussten die Kinder singen, und ich mit einigen Lehrern in der Mitte tanzen. Ich glaube, dass die Lehrer schon alle ganz aufgeregt sind wegen der independence celebration morgen und schonmal in die richtige Stimmung kommen wollten.

Nach der Schule sind wir zum craft  market gelaufen. Das schreibt sich so leicht und doch sind 30 Minuten in der Mittagssonne auf der Hauptstraße alles andere als das und vielleicht auch einfach keine so gute Idee. Dort angekommen und etwas erholt sind wir mit zwei Verkäufern, unserem Taxifahrer und unserem kleinen drum teacher losgefahren zum Strand. Auf dem Weg wurden wieder Ataya-Zutaten, Tapalapa und Getränke eingekauft. Wir sind auch dieses Mal zu einem ziemlich abgelegenen Strandabschnitt gefahren, an dem außer uns nur die Betreiber einer kleinen Saftbar sind und doch kamen nach kurzer Zeit meine Kommilitoninnen genau auf uns zu. Erst haben wir viele Runden crazy eight gespielt aber dann durfte ich alleine ataya brauen. Unser Taxifahrer hat sich als der bis jetzt geduldigste Lehrer herausgestellt, er saß bloß bei mir und hat mir geholfen, wenn ich Fragen hatte oder eine dritte Hand brauchte.

 

Der Rückweg hat diesen sehr schönen Nachmittag leider etwas verdorben. Wir sind immer sehr gerne zum craft market gegangen oder haben etwas mit den beiden unternommen, weil es bis jetzt die einzigen waren, die noch keine Forderungen an uns gestellt haben. Nun wurden wir aber nachdrücklich gebeten darüber nachzudenken die Schulausbildung des kleinen drum teachers finanziell zu unterstützen. 

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Do

20

Mär

2014

20.3. material

Meine Lehrerin ist heute leider nicht zu Schule gekommen.  Am Vormittag haben wir jolly phonics gesungen und gerechnet. Nach der Pause, dem Frühstück und dem Zähneputzen, habe ich meine Kinder zum Spielen auf den Pausenhof geschickt. Sie waren total glücklich, die Schaukeln und Rutschen endlich mal für sich zu haben, bis immer mehr Klassen dazu kamen. Um ab dem Mittag noch konzentriert im Klassenraum sitzen zu können, war es heute einfach zu warm.

Nach der Schule haben wir uns Tapalapa zum Mittagessen gekauft und am späteren Nachmittag sind wir dann, dick eingecremt und mit viel Wasser im Rucksack, Richtung Markt aufgebrochen. Wir müssen langsam wirklich aufpassen, wann wir wo lang gehen, um uns nicht wieder Ärger abholen zu müssen, weil wir Namen vergessen oder keine Zeit für Verabredungen haben. Zuerst habe ich mir auf dem Markt braune Sandalen gekauft. Leider hatte ich nämlich keine Schuhe dabei, die zu meinem Kleid für die Feierlichkeit am Samstag passen. Danach sind wir noch in mehrere Stoffläden gegangen, um uns für den Besuch beim Schneider auszustatten. Nachdem wir nämlich Wasser und die Zutaten für unser Abendessen gekauft hatten, sind wir zu dem Schneider gegangen, der auch unsere Festkleider gemacht hat. Der ist zwar weder so lustig noch so billig wie unser Stammschneider, kann dafür aber besser nähen. Am Mittwoch können wir uns die Sachen dann abholen. Außerdem haben wir einen unserer Freunde vom craft market getroffen. Der hat uns spontan zu sich nach Hause eingeladen und seiner Familie vorgestellt. Der Plan, morgen in der gleichen Besetzung wie letztes mal zum Strand zu fahren, stand ziemlich schnell fest und so habe ich die wegen der Sprachbarriere entstandene unangenehme Stille genutzt der ganzen Familie unsere Einkäufe zu präsentieren.

 

Vor dem Abendessen hatten wir das erste Mal seit vielen Tagen wieder Zeit auf der Terasse zu spielen.

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Do

20

Mär

2014

19.3. recovery

Gestern Abend habe ich zur Feier meiner wiederkehrenden Gesundheit einen frisch von M. Bass mit Bügelfalten über dem Knie versehenen Schlafanzug angezogen. So schick war ich schon lange nicht mehr schlafen.

Nach dem Frühstück bin ich wieder zum Kindergarten gegangen. Nach der morgendlichen registration bin ich mit den Kindern raus gegangen. Wir haben Lieder gesungen und Bewegungsspiele gespielt. Zum Schluss haben wir einen Kreis gemacht und immer 2 Kinder mussten in der Mitte üben, sich auf Englisch miteinander bekannt zu machen. Nach der Frühstückspause wollte ich versuchen, meine Lehrerin dazu zu bringen, den Unterricht wieder nach und nach mehr selbst in die Hand zu nehmen. Als sie, um den Kindern Mathe beizubringen, ein Quiz veranstaltet hat und zum Rechnen die alten Dosen aus dem class shop verwendet hat, war ich schon etwas stolz. Zum Abschluss des Tages haben wir „bei Müllers hats gebrannt –brannt –brannt.“ geklatscht.

Auf red devil und racing blue sind wir am Nachmittag zum Einkaufen gefahren. Bevor es aber in den mini market ging, haben wir erst wieder den africell customer service besucht. Mein whatsapp ist jetzt glaube ich gerettet. In Gambia sind momentan nicht bloß Benzin und Diesel knapp sondern anscheinend auch Milch. Im vierten mini market hatten wir dann endlich Glück.

 

Am Abend sind wir, unsere kleine guest-house-WG, zum Flughafen gefahren, um die Paten zu verabschieden. Als wir alle nochmal bei einem Getränk zusammen saßen, gingen auf einmal alle Lichter aus, Stromausfall. Komisches Bild so ein stockdusterer Tower plus Rollfeld. Die zwei Wochen mit den Paten sind vergangen wie im Flug – bis nächsten Monat beim Stammtisch und bis nächstes Jahr zur fast gleichen Zeit in Gambia.

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Di

18

Mär

2014

18.3. Einsam

In einem Land, in dem ich seit meiner Ankunft also seit 38 Tagen (?), eigentlich nicht mehr alleine war, denn selbst nachts in meinem Bett höre ich zumindest den Iman wenn nicht sogar die Disko in Brikama, fühle ich mich unendlich einsam. Seit fast 48 Stunden habe ich mein Bett eigentlich nicht mehr länger als eine halbe Stunde verlassen. Gestern Nacht wurde es so schlimm, dass ich sogar meine Mama wecken und von ihr ein teures Telefongespräch verlangen musste. Apropos, Skype funktioniert bei mir schon seit Tagen nicht mehr und mein Whatsapp schreit nach einem update, das mein Handy ihm nicht geben möchte. In drei Tagen werde ich also noch mehr abgeschnitten sein. Auch diese Einträge kann ich nur hochladen, wenn mir jemand seinen Hotspot leiht. Das erste was ich mir in Deutschland kaufen werde ich ein gutes neues Smartphone. Wer im Moment über Internet verfügt, der darf gerne schon einmal für mich nach Testberichten von Tastensmartphnoes googlen. Ich bin traurig über jede Minute, die ich gestern nicht bei der Namenszeremonie bei Familie Bass und heute nicht am Strand und beide Tage nicht im Kindergarten verbringen konnte und bin trotzdem froh, dass mich jede Minute auch näher zu meinen Lieben bringt!

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Mo

17

Mär

2014

15.3. James Island

Mit einem Tapalapa mit Kartoffeln und Ei und Jumbo im Gepäck ging es um viertel nach 7 mit dem Bus los zum Hotel der Paten. Gemeinsam wollten wir mit dem Boot von Lamin Lodge zu James Island fahren. Auf dem Weg zum Bootsableger scheint unser Fahrer bei einer Polizeikontrolle gebeten worden zu sein, hinter der nächsten Ecke anzuhalten. Zumindest ist uns der Polizist noch eine Weile wild winkend hinterher gelaufen und als wir ihn dann irgendwann nicht mehr gesehen haben, hat uns auf einmal ein Taxi den Weg abgeschnitten und der wütende Polizist stieg aus. Hinter einer Mauer haben er uns unser Fahrer lautstark diskutiert und als sie dann Arm in Arm wieder kamen, durften wir weiterfahren.

Von Lamin Lodge aus sind wir ca. 3 Stunden mit einem winzigen Boot zu James Island gefahren. Die unbewohnte Insel wird neuerdings auch Kunta Kinteh Island genannt. Auf der Insel, die durch den Gambia River von Jahr zu Jahr immer mehr abgetragen wird, wurden früher Sklaven gefangenen gehalten bis sie weiter tranportiert wurden.

Auf dem Boot haben wir auch Mittag gegessen. Der kleine Außenborder war so laut, dass man sich eh kaum unterhalten konnte und so habe ich fast ein ganzes Hörbuch hören können, Danke Kathrin. Als unser Tourguide gemerkt hat, dass ich einfach keine gemütliche Position auf der Holzbank finde, hat er mir aus unzähligen Rettungswesten ein Bett gebaut. Nach dieser aufwendigen Aktion, die Westen waren alles fest verknotet, waren diese wenigstens griffbereit als der Seegang stärker wurde.

 

Als uns bei einem Anlegen direkt Soldaten entgegen kamen, hatten wir aufgrund der Erlebnisse am Morgen etwas Angst. Die waren aber nur dazu da, um uns auf den ziemlich hohen Steg zu heben.

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Mo

17

Mär

2014

14.03. kachikally

Gestern sind wir nach der ersten Stunde mit der Fußballmannschaft unseres Kindergartens zum Kindergarten Bottrop gefahren, um dort unseren im letzten Jahr gewonnen Pokal zu verteidigen. Ich habe mich um die mitgefahrenen „Cheerleaderinnen“ gekümmert. Durch den Einsatz der Jungs und unser Anfeuern haben wir schließlich im 6-Meterschießen gewonnen.

Am späteren Nachmittag haben wir noch eine ausgedehnte Tour über den Markt in Brikama gemacht. Danach habe ich den Abend mit Fisch, Atayaa und Crazy Eight Spielen verbracht.

In meiner Klasse habe ich das Abfragen der Namen mit dem Klassenbuch zu unserem allmorgendlichen Ritual gemacht. Danach sind die Kinder dann meistens sehr ruhig und konzentriert und so konnte ich ein neues Lied einführen. Put your right hand in, put your right hand out, then you shake it a little, then you do a little dancing, then you all turn around, put your left hand in …, put you right foot in, …, put your left foot in, … put your whole body in, …Spätestens sobald ich meinen ganzen Körper shake und dazu komische Geräusche von mir gebe, sind alle Kinder hellauf begeistert und lachen (mich aus). Nach dem freitäglichen Quiz haben wir noch angefangen, die Puzzle im Klassenzimmer zu sortieren. Was wir dann am Montag machen ist jetzt wohl auch schon klar.

Nach dem Unterricht sind wir mit den Paten zum Kachikally crocodile pool gefahren. Dort gibt es über 100 Krokodile in einem relativ kleinen grünen Tümpel. Eins von ihnen hat sich von mir die Hand schütteln und sich streicheln lassen.

 

Danach sind wir noch zum African Village Hotel gefahren und haben dort den Nachmittag an einem besonders schönen Strandausschnitt ausklingen lassen.

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Mi

12

Mär

2014

12.3. Drum-teacher <3

Am Dienstag haben wir den Kindergarten Meschede besucht. Dieser ist zwar etwas kleiner aber auch sehr schön. Nach der Führung über das Gelände und durch die Klassen sind wir noch ein Stückchen weiter bis zum Strand gefahren. Ich habe die Sonne genossen, Orangen gegessen und war im Meer.

Auf dem Heimweg sind wir zum Schneider gegangen, der seit gestern unsere Kleider für die Kindergartenfeier fertig haben wollte. Uns wurde ganz freundlich ein Stuhl angeboten und nach einer kurzen Unterhaltung wurde uns mitgeteilt, dass die Kleider leider noch nicht fertig seien. Naja, vielleicht dann morgen.

Heute habe ich im Kindergarten sehr darauf geachtet, dass der Stundenplan eingehalten wird. Meine Lehrerin macht häufig eher das, worauf sie gerade Lust hat. Vielleicht wollen wir gemeinsam mit den Lehrern über eine Stundenplanüberarbeitung nachdenken. Meine Klasse und ich haben den Vormittag dann also mit creative development und mathematics development zugebracht.

Nach dem Essen habe ich die Zeit des Zähneputzens sehr ausgedehnt, in dem ich jedem Kind einzeln die Zähne geputzt habe. Obwohl ich ja in level 3 bin und so eher die größeren Kinder habe, ist es auch mir schwer gefallen mit der großen Zahnbürste in alle Ecken zu kommen. Ich habe daraufhin das Thema „Kinderzahnbürsten“ mit der Schulleiterin besprochen.

Am Nachmittag sind wir mit den Paten zum craft market gefahren. Während diese ihre Einkäufe erledigt haben, haben wir uns zu unseren Freunden gesetzt. Nach kurzer Zeit kam auch unser kleiner drum teacher angelaufen. Vor Allem mit ihm habe ich dann die nächsten Stunden verbracht. Die Verkäufer haben nach einander alle lunch gegessen und zu jedem einzelnen Essen wurden wir eingeladen. Auch wenn ich eigentlich nach der ersten Mahlzeit schon satt war, waren auch die folgenden noch sehr lecker. Für nächsten Freitag haben wir uns zum gemeinsamen Kochen vielleicht sogar am Strand verabredet.

Auf dem Rückweg zum Kindergarten wurden wir beim Schneider rausgelassen. Unsere Kleider waren fertig und sehen, nachdem der Schneider noch alle Flecken entfernt hat, auch ziemlich schön aus. Nach einem weiteren Mittagessen, das wir alle gemeinsam am guest house zu uns genommen haben, war Zeit für eine Modenschau. Trotz des kalorienreichen Tages, passt das Kleid noch.

 

Nach einem gemütlichen Restnachmittag mit Spielen in der Sonne gab es dann noch Tapalapa mit Eiern und Kartoffeln. 

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Di

11

Mär

2014

10.3. Senegambia-Hotel

Gestern sind wir in die Kirche gegangen. Ich hab mich wieder schick gemacht. Also meine gute Hose (meine einzige lange Jeans) und meine guten Schuhe (rote Turnschuhe) angezogen. Im Spiegel erkenne ich mich so angezogen schon fast nicht mehr wieder. Der Gottesdienst hat gestern besonders lange gedauert, weil am Ende noch mindestens 10 Kollekten eingesammelt wurden, war aber wieder sehr schön.

Nach dem Gottesdienst sind wir mit Familie Bass auf den Markt gegangen, um dort die Zutaten für das gemeinsame Mittagessen zu besorgen. Den restlichen Nachmittag haben wir dann in ihrer Outdoor-Küche verbracht. Es gab Benachin. Das ist ein Fischeintopf mit Gemüse und Reis, der typisch für die Wolof ist. Zum Nachtisch gab es Orangen und eine Abwandlung des Damespiels im Hof. Ich habe außerdem mein geändertes Kleid zurückbekommen. Jetzt passt es mir auch über meiner „Sonntagskleidung“. Nächsten Freitag seh ich ja dann, wie's ohne aussieht.

Am Abend haben wir Apfelpfannkuchen für unseren Freund vom Markt gekocht. Als Dankeschön dafür, dass er uns auch schon Essen gemacht hat, bekam er dann Pfannkuchen in seinem Geschirr zurück. Für uns, obwohl wir total satt waren, schmeckte vor allem Zimt-Zucker nach zu Hause.

Heute waren wir erst  in einer Batikfabrik, aber als wir nach der Führung festgestellt haben, dass uns die Stoffe da viel zu teuer sind, sind wir noch nach Serenkunda auf den Markt gefahren. Dort haben wir uns dann Stoff gekauft und den dann auch direkt zum Schneider gebracht, um uns Hosen daraus nähen zu lassen.

 

Den Rest des Tages haben wir im Hotel der Paten verbracht. Schon am Pool gab es die ersten Leckereien, auf die ich die letzten Wochen verzichten musste. Am Abend in der Pizzeria dann wurde dem allen noch die Krone aufgesetzt. Es gab Pizza, Salat und Bier. Alles in allem also ein sehr schöner Tag, der mir aber ganz schön Sonnenbrand beschert hat.

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So

09

Mär

2014

8.3. Tanji

Heute Morgen haben wir uns nach dem Frühstück samt Fahrer und Bus des Kindergartens auf den Weg zum Hotel der Paten gemacht. Noch bevor wir den ersten Kilometer geschafft hatten, sind wir allerdings liegen geblieben. Die nächsten 20 Minuten war unser Fahrer mit Reparaturen am Bus und dem Weg mit einem Kanister zur nächsten Tankstelle beschäftigt. Wir hatten Dank unserer neuen Mitbewohner eine einigermaßen aktuelle deutsche Tageszeitung dabei und hatten die dann bis wir am Hotel waren durchgelesen. Jetzt sind wir wieder einigermaßen auf dem neusten Stand.

Vom Hotel aus ging es zuerst nach Tanji. Dort gibt es viele Fischerboote und Möwen. Junge Männer tragen die gefangenen Fische von den im Meer geankerten Booten auf ihrem Kopf in großen Wannen an den Strand. Immer verfolgt von Kindern, die sich die hinunter fallenden Fische mopsen. Direkt am Strand werden die Fische entweder in alte Kühlboxen verfrachtet, direkt verkauft oder in einer der unzähligen Fischräuchereien weiterverarbeitet.

Von Tanji aus  sind wir nach Ghanatown gefahren. In diesem kleinen Dorf haben sich vor Jahren vor allem ghanesische Fischer niedegelassen. Der dort gefangene Fisch wird erst auf Holzgestellen getrocknet und dann vor allem nach Ghana exportiert. Wir haben uns dort aber vor allem eine Apotheke angeschaut. Auf der Mauer davor sind alle Krankheiten deutlich aufgemalt, so dass man nur auf ein Bild zeigen muss und dann die richtige Medizin bekommt. Die Medizin, das sind hier vor allem Säfte, die in alte Wasserfalschen gefüllt werden. Ich hatte eine in der Hand, die sowohl Rheuma als auch Malaria und Impotenz und noch vieles mehr heilt.

Unser letzter Programmpunkt war das Tanje Village Museum. Dort durfte ich mit einem Eimer Wasser aus einem Brunnen ca. 15 Meter hochziehen und das traditionelle Weben ausprobieren.

Zurück in Brikama waren wir noch auf dem Markt und haben uns dann mit Tapalapa gestärkt. Nach einem gemütlichen Nachmittag auf der Terrasse, wurden wir Dank unserer neuen Mitbewohner mit super leckerem Fisch vom Grill verwöhnt.

 

M. Bass kam auch vorbei, um uns die Kleider, die der Schneider uns schenken wollte, zu bringen. Entweder hat er aber vor Lachen falsch gemessen oder ich habe schon zu viel Reis gegessen, auf jeder fall muss das Kleid nochmal geändert werden.

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Fr

07

Mär

2014

7.3. Team yellow

Nach der Assembly am Morgen, hat wieder das freitägliche Quiz zwischen den Klassen stattgefunden.

Nach Schulschluss sind fast alle Lehrer und viele Schüler auf dem Gelände geblieben, weil  für den Nachmittag ein Sportfest geplant war. Wir haben in der Sonne gesessen und beobachtet, wie aus dem Pausenhof ein Sportplatz mit Rennbahnen wurde. Um 2 Uhr kamen die Paten und wir haben alle zusammen im Freien Mittaggegessen. Das war sowohl sehr schön, als auch sehr lecker.

Die Kinder sind entsprechend ihrer Klassenfarben gegeneinander angetreten. Ich war natürlich für Team yellow und habe den ganzen Nachmittag kräftig und stolz meine Kinder angefeuert. Wir lagen vorne, als ich erfuhr, dass es am Ende noch ein teachers race geben wird. Wir konnten uns nicht verstecken und so knieten wir schließlich in unseren Freitagskleidern und barfuß im Sand am Anfang der Rennbahn und haben nach dem Pfiff alles für unser Team gegeben. Team yellow hat am Ende gewonnen und bei der folgenden kleinen Siegerparty konnte ich mich dann natürlich besonders freuen.

 

Seit wir hier nicht mehr alleine wohnen, haben wir auch abends viel Besuch und sitzen dann noch auf der Terrasse und unterhalten uns. Neben netten Gesprächen gibt es auch das ein oder andere Glas Attaya und manche gambianische Leckerei. Einzig der Schlaf kommt seitdem manchmal etwas zu kurz. 

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Fr

07

Mär

2014

6.3. 2 Tüten Deutschland

Am Dienstag waren wir beide krank. Ich hab’s die ersten zwei Schulstunden noch probiert, aber weil auch meine Klassenlehrerin nicht in der Schule war, konnte ich das alleine leider nicht schaffen. Den Rest des Tages habe ich dann auf dem Sofa verbracht. Während ich dort auf eine neue Gasfalsche und unseren verlängerten Reisepässe gewartet habe, hab ich zwei Filme geschaut und versucht mich zu erholen. Mit letzter Kraft kämpfte ich mich noch zum nächsten Tapalapastand und mehr ist an dem Tag dann auch nicht mehr passiert.

Mittwoch bin ich wieder zum Unterricht gegangen und zum Glück war auch meine Lehrerin wieder da. Ich habe den Kindern Schiffchen und Frösche gefaltet und als sie die so toll fanden, dass jeder mehrere haben wollte, haben sie die nur noch bekommen, wenn sie mir 3 Fragen richtig beantwortet haben. Ich war mit einigen Kindern noch lange nach Schulschluss auf dem Hof und wir haben Fragen beantwortet und gebastelt. Na wenn meine Klasse das nächste Quiz nicht gewinnt, dann weiß ich auch nicht mehr.

Am Nachmittag bin ich einkaufen gegangen und danach haben wir gemeinsam einen Film geschaut und gegessen.

Am Abend ist ein vierköpfige Familie aus Deutschland ins Gästehaus eingezogen. Jetzt hab ich hier genau so viel Trubel wie zu Hause auch.

Heute sind wir nach dem Frühstück wieder gemeinsam zur „Arbeit“ gegangen. Meine Klasse hatte immer noch nicht genug von den Schiffchen und Fröschen und so haben wir uns weiter aufs Quiz vorbereitet. Für Morgen muss ich mir aber was anderes überlgen, mein Block ist schon fast leer. Außerdem haben wir Addition geübt. Ich bin aber dazu übergegangen nicht mehr allen Kindern die gleichen Aufgaben zu geben, sondern lasse sie auch erst einmal die Zahlen schreiben üben. Ich male große Zahlenumrisse bunt ins Heft und sie malen sie aus.

 

Um die Mittagszeit kamen die Paten aus Deutschland, um den Kindergarten zu besichtigen. Sie sind gestern angekommen und werden zwei Wochen bleiben. Mitgebracht haben sie mir ein Überlebenspaket von meiner Mama mit Sachen die wir „brauchen“ hier aber nicht bekommen. Außerdem bekamen wir Schokolade, Gummibärchen und ein neues Spiel geschenkt. Jetzt sind wir nicht mehr nur noch auf Kniffel und Mensch ärgere dich nicht angewiesen. Wir haben sie mit dem Bus vom Kindergarten zum Hotel begleitet und auf der Hinfahrt wieder in Westfield in dem großen Supermarkt eingekauft. Nachdem wir sie abgesetzt haben, haben wir uns auf die Sitzbänke gelegt und auf der Fahrt nach Brikama zurück ein bisschen geschlafen.

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Di

04

Mär

2014

3.3. a diyata baake

Das mitgebrachte Essen wird immer weniger in meiner Klasse und das was die Kinder dabei haben, legen sie bereitwillig vorne auf einen Stuhl. Wenn ich die Kinder frage, wie es ihnen geht, ist die Antwort immer „fine, fine thank you“. Heute Morgen habe ich versucht, mit ihnen auch über andere Gefühle zu sprechen. Danach waren allerdings alle Kinder der Meinung, dass sie „happy“ sind.  Ich hatte heute außerdem eine Art Elternsprechtag. Der Vater von einem der Störenfriede meiner Klasse ist in den Unterricht gekommen. Diese Gespräche scheinen hier vor der gesamten Klasse geführt zu werden, aber abgesehen davon habe ich es als sehr positiv und förderlich empfunden. Die anfängliche Enttäuschung darüber, dass wir die jolly phonics jetzt nicht mehr einfach nur so und irgendwie singen, ist Begeisterung gewichen. Besonders beliebt ist im Moment: Now it’s dark the light goes on o-o-o-o-o, time for bed the light goes off o-o-o-o. Sobald ich den Buchstaben O ankündige, gehen alle Finger in die Luft und die Kinder rufen: “Linda me, Linda me!”. Wen ich auswähle, der fährt mit dem Linda-Aufzug hoch auf den Tisch neben der Tür und darf  bei „on“ und „off“ jeweils den Lichtschalter betätigen.

Nach der Schule sind wir mit einer Lehrerin zu ihrem Schneider gegangen, um dort unsere Gewänder für die Feier Ende des Monats anfertigen zu lassen. Nachdem wir unsere Einkäufer erledigt hatten, haben gönnten wir uns einen Mittagsschlaf.

Abends wurden wir mal wieder von M. Bass abgeholt, um mit ihr zu ihrem Schneider zu gehen. Wir haben beide ein Kleid von ihr geschenkt bekommen und der Schneider möchte mir bevor wir abreisen auch noch ein Kleid schenken. Ich bin um jedes weitere Kleidungsstück dankbar, denn dann muss ich weniger waschen. Ich bin total gerne bei dem Schneider, weil es dort immer so lustig ist!

Auf dem Rückweg haben wir uns unteranderem eine Brada, grünen Tee, Zucker und zwei Attaya-Gläser gekauft. Mal sehen wann wir unseren ersten selbstständigenBrau-Versuch starten.

Zurück im guest house wollten wir grade kochen, als wir feststellen mussten, dass wir zurzeit weder Wasser noch Gas haben. Niedergeschlagen und frustriert haben wir gerade ein Glas Erbsen und Möhren geöffnet, um diese mit Tapalapa zu essen, als unser Freund vom Markt, mit dem wir auch gestern am Strand waren, uns durch unseren Nachwächter etwas hat bringen lassen. Er hatte Abendessen für uns gekocht, weil wir es gestern nicht mehr geschafft haben den frischen Fisch am Strand zu probieren. Manchmal kann das Leben so wundervoll sein! Neben Fisch, Gemüse und Kartoffeln waren auch Ketchup und Mayonnaise mit auf der Platte. Mit unserem Tapalapa haben wir jeden letzten Rest davon aufgesaugt und gegessen. So satt und glücklich habe ich mich nach dem Essen schon lange nicht mehr gefühlt

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So

02

Mär

2014

2.3. Makasuto Culture Forest

Nach dem Aufstehen habe ich gestern  meinen Schlafanzug angelassen, Porridge gekocht und das Sofa gedeckt. Nachdem wir so ganz gemütlich mit einem langen Frühstück und einem Film in den Tag gestartet sind, haben wir ein bisschen aufgeräumt und geputzt. Jeder letzte Samstag im Monat soll in Gambia dazu genutzt werden die Straßen zu putzen, von 9 bis 13 Uhr sollen dann keine Autos fahren und die Geschäfte zu haben.

Um 13 Uhr wurden wir dann von der jüngeren Generation der Familie Bass abgeholt um mit ihnen zum Makasuto zu fahren. Der culture forest umfasst 1000 ha Palmwälder und Mangrovensümpfe. Wir haben uns entschieden das billiger Ticket ohne Buffet für 700 Dalasis zu nehme. Wir sind mit einem kleinen Boot den Fluss entlang gefahren, haben einen Aussichtsturm bestiegen und einen forest walk gemacht. Bei dem 3 km langen Spaziergang, der den Gambianern wie eine unendliche Wanderung vorkam, sahen wir unter anderem Guineapaviane und sind auf eine Palme geklettert. Außerdem haben wir einen Becher Palmsaft „jungle juice“ getrunken. Danach war uns schlecht, das schmeckt nämlich wie Essig. Unsere Begleiter haben den Palmsaft getrunken, der schon eine Woche in einer Plastikfalsche rumsteht, „kill me quick“. Danach hat einer von ihnen angefangen mit Statuen zu sprechen…

Abuko hat nur 35 Dalsi gekostet und ist vom Preis-Leistungs-Verhältnis her eindeutig empfehlenswerter.

Zurück in unserem guest house haben wir gekocht und uns dann wieder aufs Sofa gepflanzt und den zweiten Film des Tages geschaut. Danach stellten wir unser Posterprojekt fertig, weil am Mittwoch schon die Paten aus Deutschland kommen und dieses dann mitnehmen wollen.

Heute sind wir nach dem Frühstück wieder in die Kirche gegangen. Als es Zeit für die Kollekte war, hat ein Vater seinem Sohn einen 5 Dalasischein zugesteckt. Solche kleinen Gesten fühlen sich wirklich ein bisschen nach Heimat an. Ich musste daran denken, wie meine Oma das früher auch immer mit mir so gemacht hat.

 

Nach der Kirche waren wir für einen Nachmittag am Strand verabredet. Wir haben erst überlegt vorher noch Essen zu gehen, haben uns dann aber doch dafür entschieden Proviant auf dem Markt einzukaufen. Mit dem Auto sollte es wieder zum Paradise Beach gehen. Bevor es richtig losging haben wir aber noch ca. 20 mal angehalten. Unser Begleiter hat noch belegte Tapalapa, Bananen, Äpfel, Orangen, Eis!, Joghurt, grünen Tee, Minze, Wasser, und und und in den Kofferraum geladen. Zum Glück waren wir nicht im Restaurant. Angekommen am Strand haben wir dann geschmolzenes Eis gegessen und Ataya getrunken. Ich habe dort außerdem fünf Kommilitoninnen getroffen – die Welt ist manchmal echt klein.

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Sa

01

Mär

2014

28.2. Abuko-Naturreservat

Montags und freitags morgen ist hier immer Assembly. Die Kinder stellen sich dann in Reihen auf, beten gemeinsam und singen die Nationalhymne. Es werden außerdem Ankündigungen gemacht und Ehrungen ausgesprochen. Diesen Morgen wurde für uns gesungen, weil wir in unseren traditionellen Kleidern gekommen sind. Wir seien jetzt richtige Afrikanerinnen. Wie passend, dass wir inzwischen auch afrikanische Namen haben Mariama und Oumie. Der ganze Kindergarten hat für uns gesungen: Two jolly friends, two jolly friends, all the way from Germany, all the way from Germany, they will forever be our friend, they will forever be our friends.

Die Klassenlehrerin von level 3 yellow, meiner Klasse, kam heute nicht und so hatte ich die Kinder zum ersten Mal den ganzen Tag alleine. Wir sind gemeinsam zum freitags Quiz gegangen und haben viel gesungen. Ich war für den Rest des Tages etwas heiser und sehr erschöpft.

Um 3, also um viertel vor 4, wurden wir von den beiden Handwerkern und einem Freund von ihnen mit seinem „Auto“ abgeholt um ins Abuko-Naturreservat zu fahren. Wegen des verspäteten Aufbruchs mussten wir ziemlich schnell durch den Park laufen, um dort nicht eingesperrt zu werden. Wir hatten einen guide, der uns immer wieder auf besondere Vögel oder Pflanzen aufmerksam gemacht hat. Die Krokodile haben sich leider nicht gezeigt, aber wir konnten Affen füttern und in einer Baumschaukel schaukeln.

In Gambia ist es wohl üblich ab und zu einfach die Vornamen zu nennen statt eines Gesprächs. Alle paar Minuten hat also einfach jemand „Linda“ gesagt und ich nenne dann ihre Namen, Ende der Unterhaltung. Wenn der Name zu oft gefallen ist, kommt die Frage: „Are you happy?“ und wir antworten dann  immer ganz brav, wie auch die Kinder im Kindergarten es lernen „Fine, fine thank you“. Die Antwort darauf ist wiederum  „Thank you“. Immer wenn wir über eine der Wurzeln im Park  gestolpert sind haben die 3 im Chor: „Sorry“ gesagt.

Im „Auto“ auf dem Weg zurück nach Brikama haben wir beide daraus einen Rap gemacht. Wir haben immer wieder unsere Namen gesagt und dann thank you“ oder fine, fine thank you“. Wir fanden das so witzig, dass wir weinen mussten vor lachen und uns fast in die Hose gemacht hätten. Unsere drei Begleiter haben sich einfach nur gefreut, dass sie uns so glücklich gemacht haben und haben einen weiteren sehr Gambia typischen Satz gesagt:“ It’s nice to be nice“. Immer wenn wir mal wieder richtig lachen wollen schauen wir uns jetzt an und sagen: „Linda, thank you“.

 

Wir wurden am market abgesetzt und haben dort noch unsere Einkäufe erledigt. Auf dem Weg zurück zum Kindergarten haben wir Teile der Familie Bass getroffen. Schön, dass man hier schon beim Einkaufen Menschen trifft, die man kennt.

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Fr

28

Feb

2014

27.2. Paradise Beach

Als ich heute Morgen in meine Klasse gekommen bin, haben mir viele Kinder schon freiwillig ihr Essen ausgehändigt. Ich hatte auch das Gefühl, dass es insgesamt schon weniger war als gestern. Allerdings waren viele Süßigkeiten darunter und passender Weise war meine Klasse dann heute auch an der Reihe die Zähne kontrollieren zu lassen. So schlecht, wie die vielen Lollis befürchten ließen, fiel das Ergebnis dann gar nicht aus. Ich werde das Thema trotzdem noch ansprechen. Am Nachmittag habe ich den Kindern Rapunzel vorgelesen. Sie wissen jetzt was ein König und was eine Königin ist und kennen das Wort „tower“.

Nach dem Unterricht sind wir mit my orange hero zum craft market gelaufen. Die Verkäufer, mit denen wir verabredet waren, haben organisiert, dass ein Taxi uns zum Paradise Beach bringt, der Taxifahrer dort mit uns den Tag verbringt und uns dann zum Kindergarten zurück bringt. Die 450 Dalasis für diesen Service  haben wir durch 4 geteilt. Einen so guten Preis hätten wir ohne die Beiden für die Fahrt wohl niemals aushandeln können.

Unser kleiner drum-teacher war auch wieder da. Er ist quasi das Kind vom craft-market und er lebt bei seiner Oma, die vor dem Markt immer Essen verkauft. Nachdem wir uns in ihn verliebt haben und ihn damit bestochen haben, dass er unsere Kameras verschmieren und verstellen durfte, durften wir ihn zum Strand mitnehmen. Wir waren also zu sechst im Taxi und haben abwechselnd als Kindersitz fungiert. Zuerst ging es zum Mini-market dort haben wir die Zutaten für Ataya und eine Kühlbox voller Getränke gekauft. Der Nachmittag war wundervoll! Wir haben getrommelt, gespielt, gebadet und Ataya gebraut bis es dunkel wurde. Auch die beiden Verkäufer können jetzt MauMau und wir können die für den Ataya notwendigen bobbles produzieren. Als es am Abend kühler wurde wollten die Beiden noch sehen was für Sport man in Deutschland macht. Sie können jetzt den herabschauenden Hund und Burpees. Mit dem Taxi zurück in Brikama war es gar nicht so einfach, die Oma unseres kleinen drum-teachers zu finden. Er war schon lange eingeschlafen, als wir sie an einem Kiosk entdeckten.

Gambia ist so stockduster wenn die Sonne untergeht, alleine diese Dunkelheit war mal wieder ein Erlebnis für uns.

 

Auf dem craft market sollen wir uns immer willkommen fühlen und zwar zum Glück dann auch ohne etwas kaufen zu müssen. Wir sind sehr glücklich darüber hier jetzt noch mehr nette Menschen zu kennen.

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Fr

28

Feb

2014

26.2. Red devil and racing blue

Heute habe ich versucht das Positive, das ich in den anderen level 3 Klassen beobachtet habe, mit in meine Klasse zu nehmen. Meine Kinder haben sich also erst gefreut, als ich wieder da war und waren dann total empört über das was ich mit ihnen gemacht habe. Als erstes habe ich den Kindern alles Essbare geklaut und dann habe ich die Tische umgestellt. Nach einem „if you are happy and you know it“ hatten mich die Kinder wieder gern genug, um mit mir ihren Teil des Posters zu gestalten. Am Nachmittag konnte ich den Kindern dann einige Texte der jolly phonics richtig beibringen. Meine Befürchtungen, dass meine Lehrerin sich durch das Alles angegriffen fühlen könnte, waren unbegründet. Sie hat im Gegenteil sogar noch eine Art Lehrerkonferenz für level 3 einberufen und so konnte ich noch einige Dinge mehr loswerden, die ich die letzten Tage beobachtet hatte.

Der Kindergarten hat uns heute zwei Fahrräder bereitgestellt und wir haben sie red devil und racing blue getauft. Mit ihnen konnten wir dann richtig viel erledigen. Nach der Schule sind wir zum mini market gefahren. Nachdem wir die Einkäufe verstaut hatten, ging es nach Botropp ins Internet-Café  und um halb 6, also um kurz nach 6, hat M. Bass uns abgeholt, um mit ihr zum Schneider zu gehen. Unsere Kleider sind fertig und sehen wirklich ganz nett aus. Am Montag gehen wir wieder hin, weil sie uns auch noch weitere Kleider anfertigen lassen möchte. Auf dem Weg vom Schneider zurück zum Kindergarten haben wir noch Lebensmittel gekauft. Meistens genieße ich das Tohuwabohu auf dem Markt sehr und lache dort viel mit vielen verschiedenen Menschen.

 

Als wir beim Schneider saßen, haben wir uns überlegt, ob wir statt zu kochen einzukaufen uns einfach Pizza oder Sushi bestellen. Es gab dann aber doch wieder Porridge mit Bananen und das war wie immer lecker.

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Di

25

Feb

2014

25.2. Level 3 white – yei Kanole

Gestern war ich das zweite Mal in level 3 red und die Lehrerin, die beim ersten Besuch noch distanziert war, war gestern richtig in Plauderlaune. Sie hat mich gebeten, ihr einen deutschen Mann zu schicken: jemand Interesse? Wir haben wieder viel buchstabiert, gesungen und an dem Poster gearbeitet. Als dieses fertig war, habe ich die Körperteile abgefragt. Danach durfte jedes Kind teacher for one minute sein und nach vorne kommen, um auf seine Körperteile zu zeigen und die anderen Kinder abzufragen. Am meisten Spaß hatten die Kinder, wenn nach “botty“ gefragt wurde, denn dann haben wir uns alle umgedreht und mit dem Popo gewackelt. Außerdem haben wir noch eine Kette gebildet, sind durch die Klasse gelaufen und waren wahlweise eine snake oder ein train. Nach der Pause haben wir I spy with my little eye something which is yellow or I spy with my little eye something beginning with the letter t gespielt. Ich habe mich da sehr in meine Zeit in Oxford zurückversetzt gefühlt.

Nach dem Unterricht haben wir uns auf den Weg zum Kindergarten Bottrop gemacht, um dort das Internet zu benutzen. Ich wollte dann doch mal meine Mails checken. Dort angekommen, haben wir erfahren, dass wegen einer Feier am Wochenende dort gestern kein Unterricht stattgefunden hat und das Internet-Café deshalb auch zu war. Wir haben aber einen Lehrer getroffen und der hat uns die Telefonnummer des headmasters gegeben. Nach einigen Telefonaten, hat dieser uns dann zugesichert, dass in der nächsten Zeit jemand kommen werde, um uns aufzuschließen. Wir saßen völlig k.o. von dem langen Fußweg auf dem Schulgelänge rum und als dann noch die Aasgeier über uns hinweg flogen war unser Glück perfekt. Schließlich wurde uns das Internet-Café aufgeschlossen und wir durften feststellen, dass uns dies wegen eines Stromausfalls nichts nützt. Bevor wir das nächste Mal loslaufen wollen wir erst telefonisch abklären, ob das überhaupt Sinn macht. Auf dem Rückweg, der 40 Minuten gedauert hat, haben wir Toubab- und hello-Zählen gespielt. Obwohl auf den Straßen nicht viel los war, sind wir auf 72 Toubabs und 45 hellos gekommen.

Am Abend haben wir noch unsere erste Stunde im Ataya brauen bekommen.

Heute war ich in level 3 white. Mit dem Poster waren wir, dank konzentrierter Kinder, schnell fertig und so konnte ich den Vormittag nutzen, um besser in jolly phonics zu werden. Am Nachmittag wurde es dann 3sprachig in der Klasse: cow – Kuh – Neso, dog – Hund – Wulo, red – rot – weleringo, I love you – Ich liebe dich – yei Kanole, Bye bye – Tschüss – yegonton, children – Kinder – dindiokuton, yes – ja – ha, no – nein – hanni, und so weiter. Am Ende hat die Lehrerin gesagt: I learnt something from you and you learnt something from me. Ich habe mich sehr gefreut, weil es genau darum hier ja geht.

 

Um 5, also um viertel vor 6, hat M. Bass uns abgeholt, um mit uns Stoffe zu kaufen und danach mit uns zum Schneider zu gehen. Wenn ich Glück habe, besitze ich ab Morgen ein Kleid und einen Rock für 6 Euro. Wie immer haben wir auf dem Markt für Aufsehen gesorgt und beim Schneider wurden wir dann von allen Seiten beraten. Meine Brust hat er besonders gerne ausgemessen, weil er das Ergebnis so witzig fand. 

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Mo

24

Feb

2014

23.2. Going to church with family Bass

Nach dem Frühstück wurden wir zum katholischen Gottesdienst abgeholt. Die Kirche war sehr voll und überall hat man Kinder gesehen. Seit unserer Ankunft hier haben wir keine „richtige“ Familie mehr gesehen, aber zum Gottesdienst kamen die Ehepaare gemeinsam und mit ihren Kindern an der Hand. Vom Ablauf her war mir alles sehr vertraut und das war ein schönes Gefühl. Außerdem sind wir endlich mal nicht die ganze Zeit aufgefallen. Am Ende wurden wir dann aber doch noch gebeten aufzustehen, jeder sollte uns sehen und wir sollen uns in der Gemeinde immer willkommen fühlen. Wir planen jetzt wirklich nächste Woche wieder zur Kirche zu gehen; so heimelich wie hier haben wir uns glaub ich schon lange nicht mehr gefühlt. Die Predigt war interaktiv gestaltet und es wurden immer wieder Gemeindemitglieder dran genommen. Es wurde viel gelacht und der Pastor hat seine englische Predigt auch immer direkt in Mandinka übersetzt. Die Botschaft war einfach: Gottesebenbildlichkeit und daraus resultierende Nächsten- und Feindesliebe, irgendwie sehr passend für unsere momentane Situation. Orgeln gibt es in gambianischen Kirchen nicht, dafür aber Trommeln, wie der Chor dazu gesungen hat war wunderschön. Familie Bass hat uns nach der Kirche  mal wieder mit Orangen beschenkt und wir haben uns mit der noch übrig gebliebenen Cola bedankt.

Nach dem Mittagessen haben wir uns vor dem Laptop, „Zeit zu leben“ angeschaut – nochmal Danke Lena. Danach wurde es musikalisch in unserem guest house. Wir haben angefangen alle jolly phonics so gut wir eben konnten aufzuschreiben und um uns an sie zu erinnern, mussten wir uns immer wieder gegenseitig vorsingen. Den entstandenen Zettel wollen wir am Montag mit zum Unterricht nehmen und ihn von dem Lehrer von level 3 green korrigieren lassen. Er ist ein sehr engagierter und wissbegieriger junger Lehrer. Außerdem sind die „if you are happy an you know it“ Plakate fertig und wir haben uns noch mehr Gedanken über das Poster für die Schule in Deutschland gemacht.

P.S. Nur noch 5 Sonntage! <3

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Sa

22

Feb

2014

22.2. Banjul

Gestern war ich in level 3 red. An dem Projekt konnten wir nur kurz arbeiten, weil diesen Freitag ein Quiz zwischen den Klassen auf dem großen Platz hinter den Schulgebäuden stattgefunden hat. Aus  dem Klassenraum heraus habe ich irgendwann angefangen Stühle am Fenster vorbei schweben zu sehen. Unter jedem Stuhl steckte ein Kind, das sich einen guten Platz sichern wollte. Am Ende  durfte ich die Sieger-Kuscheltiere, die jetzt bis zum nächsten Quiz in einer der level 2 Klassen bleiben werden, aushändigen. Um am Montag das Poster mit level 3 red fertig gestalten zu können, werde ich noch einen zweiten Tag mit ihnen verbringen.

In der Pause saßen wir mit dem Kollegium im Lehrerzimmer. Das Lehrerzimmer ist ein großer runder Steintisch mit Bänken drum herum und einem Dach, das mitten auf dem Pausenhof steht. Der Umgang hier ist immer sehr vertraut und herzlich. Die Lehrerinnen, die sich in Deutschland gerade um eine U 3 Betreuung kümmern müssten, bringen hier ihre Kinder einfach auf dem Rücken mit zur Arbeit. Wenn die Kinder gestillt werden müssen, dann ist das so und niemand stört sich daran. Heute mussten die Lehrer sich einigen wie viel sie für ihre Festgewänder ausgeben wollen und auch können. Wir haben nämlich erfahren, dass nächsten Monat der Jahrestag der Kindergärten in Gambia ist und das soll groß gefeiert werden. Auch wir bekommen passende Kleidung und dürfen mit zu dem Fest.

Nach der Schule haben wir aufgeräumt. Als uns dann aufgefallen ist, dass wir auch die Materialien, die wir brauchen um den Unterricht für Montag vorbereiten zu können, weggepackt haben, haben wir uns für einen gemütlichen Nachmittag entschieden. Die Unterrichtsvorbereitung haben wir dann auf Sonntag verschoben. Als wir  grade Nudeln mit Tomatensauce gekocht hatten, kam ein Mitarbeiter der Schule vorbei, um uns von seinem Sohn zu grüßen. Wie jeder bisher war er total überrascht, dass wir hier kochen und wollte probieren. Er will jetzt öfter zum Essen kommen. Nach dem Essen haben wir einen Film geschaut - Madagaskar 3, danke Lena. Während des Films haben wir Pediküre betrieben. Ich habe meine Füße so lange mit Nagellackentferner geschrubbt, bis ich endlich mal wieder meine weiße Haut sehen konnte.

Am Abend kamen die beiden, mit denen wir auch am Strand waren, vorbei. Mitgebracht haben sie uns ein paar Orangen und sie haben sich sehr über die Cola und die Knabbereien, die wir besorgt haben,  gefreut. Über die sauren Gurken (Görks) waren sie geteilter Meinung. Einer von den beiden ist auch Lehrer hier in Gambia und zwar ein ziemlich guter wie wir vermuten. He is very good in jolly phonics und hat uns geholfen diese besser zu verstehen. Am liebsten mag ich: H H H I like to hop hop hop up and down I like to hop hop hop all around I like to hop H H H. Bei den einzelnen Hs hält man die Hand vor den Mund und spürt so den eigenen Atem und bei hop springt man natürlich. Er wäre bereit unseren Lehrern gratis eine Auffrischung in jolly phonics zu geben, wir wollen das bei Gelegenheit vorschlagen! Die beiden Jungs haben 4gewinnt, Kniffel und Mensch ärgere dich nicht von uns gelernt und wir können jetzt crazy eight.

Heute sind wir mit zwei der Handwerker, die hier im Moment auf dem Gelände arbeiten, nach Banjul gefahren. Banjul ist the capital of the Gambia und liegt auf einer Halbinsel. Den Name trägt die Stadt seit 1973 und er leitet sich von Banjulo – Bambus ab. Hauptstadt ist Banjul seit 1965. Wir sind mit dem Buschtaxi über die Denton Bridge, die über die Mangrovensümpfe führt, in die Stadt gekommen.  Wir sind am Strand lang gelaufen und haben so den großen Hafen und die Fischerboote gesehen. Als wir schließlich müde waren haben wir uns unter einen Sonnenschirm gesetzt. Wir haben den Nachmittag in einer sehr netten Runde verbracht und wir kamen mal wieder in den Genuss von frisch gekochtem afrikanischem Essen. Das Essen und unsere Getränke sowie ein kleines Andenken haben wir zum normalen Preis bekommen, nicht zum Touristenpreis. Es lohnt sich oft mit Einheimischen unterwegs zu sein. Auf dem Weg zurück zum „Busbahnhof“ haben wir noch Brot gekauft Senfou das soll noch leckerer sein als Tapalapa. Für den Heimweg nach Brikama hatten wir Glück und konnten einen großen grünen staatlichen Bus statt eines etwas teureren und noch heißeren Buschtaxis erwischen.

 

Auflösung: And the winner is: Laura. There are seven days of the week. Sunday–Monday, Tuesday Wednesday, Thursday – Friday, Saturday.” Good girl Laura. I am very proud of you. Thank you. Thumbs up.

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Do

20

Feb

2014

20.2. Level 3 blue

Heute war ich in level 3 blue, um auch dort an unserem Projekt zu arbeiten. Im Zuge dessen sind wir die Buchstaben des Alphabets durchgegangen und so konnte ich mal wieder meine spelling-Gesten sehr gut anwenden. Freitag und Montag werde ich noch in die zwei anderen dritten Klassen gehen und danach würde ich gerne im Kollegium besprechen, wie man den Wissensstand der Kinder einheitlicher gestalten könnte. Immer mehr der Kinder zu kennen und auch beim Namen nennen zu können gibt mir das Gefühl hier angekommen zu sein. Auch auf der Straße wird jetzt nicht mehr immer nur Toubaaaab gerufen, sondern wir hören auch immer öfter unsere Namen oder friends und werden dann mit high five, low five und Gangsterfaust begrüßt.

Am Nachmittag haben wir eigentlich nur eingekauft, gewaschen, gekocht und dann gegessen und doch ist es jetzt schon wieder spät geworden.

Zum Einkaufen sind wir erst mit dem Buschtaxi und dann noch mit dem normalen Taxi nach Westfield gefahren. Die Fahrt hat lange gedauert, bestimmt über 30 Minuten. Genau kann ich das aber nicht sagen, weil ich hier nach keiner Zeit leben muss und das sehr genieße. Mich in Deutschland wieder an Fahrpläne oder Ähnliches halten zu müssen wird mit bestimmt zunächst schwerfallen. Der Supermarkt ist für hiesige Verhältnisse wirklich riesig! Wir haben anders und etwas mehr eingekauft als bisher, weil wir morgen Gäste zum gemeinsamen Spielen hier haben werden und denen muss man ja auch was bieten. Ausgegeben haben wir  ein besseres Monatsgehalt für gambianische Verhältnisse und auch uns kamen die 24 Euro wie ein Vermögen vor. Die 100 Euro, die ich in der ersten Woche hier umgetauscht habe, habe ich heute damit aufgebraucht.

 

Quiz: Die Aussprache hier ist nicht zu vergleichen mit der die wir in der Schule lernen. Nach und nach fangen wir an, die hier gesungenen Lieder zu verstehen und müssen dann im Nachhinein immer sehr lachen. Kann mir jemand sagen, was die englische Liedzeile: „Serasevenda“ wohl heißen soll ???

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Do

20

Feb

2014

19.2. Level 3 green

Heute war ich in einer anderen dritten Klasse. Mit den Schülern habe ich den ersten Teil des Posters gestaltet. In der Pause hat mir eines der Kinder das in Papier eingedrehte Baobab-Pulver geschenkt. Die Kinder essen das hier ständig, es schmeckt süßlich und hat die Konsistenz von Mehl.

Für mich war der Tag sehr interessant, weil der Unterricht ganz anders abläuft als in meiner gelben Klasse. Einige Ideen werde ich bestimmt auch mit in meine Klasse nehmen, als erstes wird die Sitzordnung geändert. Auch in der grünen Klasse kam „if you are happy and you know it“ sehr gut an. Nach dem Unterricht hat sich der Klassenlehrer von mir noch die Gesten für die einzelnen Buchstaben beibringen lassen, über sein Interesse, seine Offenheit und seine Wissbegierde habe ich mich gefreut.

Am Nachmittag war ich das erste Mal seit unserer Ankunft mal wieder alleine unterwegs. Ich habe aber festgestellt, dass sich nicht nur das Wasser zu zweit einfacher trägt, sondern es macht auch mehr Spaß zusammen. Wir sind wirklich ein gutes Team hier und ich bin sehr dankbar dafür.

Eigentlich wollte ich nur kurz zum Mini market, aber ich konnte nicht wiederstehen mich zu einer bakery führen zu lassen. Das Brot musste noch gebacken werden und die addierten only two minutes“  wurden eine Stunde. In der Zeit konnte ich beobachten, wie das Tapalapa im Steinofen gebacken wird und ich konnte weitere Heiratsanträge sammeln. Um ehrlich zu sein, fällt es mir zunehmend schwerer  immer wieder festzustellen, mit welchen Hintergedanken uns die wirklich aber auch tolle Freundlichkeit entgegengebracht wird. Mit dem warmen Tapalapa im Arm wurde ich ständig angesprochen. Dieses wirklich leckere Brot scheint auch hier etwas Besonderes zu sein. Ich hoffe, dass ich den verwinkelten Weg zu der Hinterhof-Bäckerei wiederfinden werde.

 

Auf dem uns schon sehr bekannten Weg vom market zum Kindergarten wurde ich noch auf eine Tasse Ataaya eingeladen und ich habe mich verführen lassen am Straßenrand etwas Gepäck als Nachtisch für uns zu kaufen. Die kleinen runden Dinger sind am ehesten mit Krapfen zu vergleichen und im Vergleich zu ihnen sind die Käsespätzle in der Mensa wirklich fettarm.

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Di

18

Feb

2014

18.2. „To have something to eat is the most important thing in life“

Den Montag haben meine Klasse und ich wieder damit verbracht alle Namen zu buchstabieren und später auch zu schreiben. Das Zitat aus der Überschrift könnte natürlich auch von mir kommen, aber es stammt von meiner Lehrerin. In einem ruhigen Moment, während die Kinder geschrieben haben, haben wir darüber geredet. Ich bin sehr stolz, dass fast alle „meine“ Kinder ihren Namen jetzt buchstabieren können und auch in der Pause zu mir kommen und mir die zu ihrem Namen gehörenden Gesten zeigen. Wir durften gestern außerdem an der Lehrerkonferenz teilnehmen und konnten so planen wie wir unser Projekt, ein Plakat für eine Schule in Deutschland, umsetzen können. Wir werden ab Mittwoch auch die Gelegenheit haben an dem Unterricht in den anderen Klassen teilzunehmen. Nach der Schule haben wir wieder einmal einige Zeit im africell customer service verbracht. Jetzt funktioniert aber immerhin erst mal wieder Alles. Auf dem Weg zurück zum Kindergarten haben wir noch unsere Einkäufe erledigt. Am Abend gab es dann Reis mit egg-plant und bitter tomato. Die bitter tomatoes waren, surprise surprise, total bitter und haben uns nicht so gut geschmeckt. Um 21 Uhr wurden wir vom jüngeren Teil der Familie Bass zum Tanzen abgeholt. Vom Markt aus ging es im Buschtaxi zum „Partier Kombo Club“, wir saßen komfortable im Kofferraum. Schon der Weg war also ein Abenteuer, auch weil es in Gambia nachts stockduster ist. In ganz Brikama haben wir kein einziges Licht brennen sehen auf den Straßen. In Deutschland kenne ich nur wenige Plätze, an denen man so gut die Sterne sehen kann. Die Disko war eine alte Fabrikhalle ohne Fenster und die Musik dort war so laut, dass wir noch am Morgen danach taub waren. Die Toiletten dort waren so unbeschreiblich, dass ich gar nicht erst versuche davon zu schreiben!!! Als fast einzige Frauen auf der Tanzfläche und als einzige Weißen auf der ganzen Party, waren wir mal wieder sehr auffällig unterwegs. Viele den anderen Gäste wussten schon, dass wir kommen werden und so wurden wir sehr freundlich empfangen. Für den Heimweg haben wie uns zu 7! ein Taxi geteilt, weil keine Buschtaxis mehr fuhren. Den Luxus, so lange wach zu bleiben, konnten wir uns nur erlauben, weil am 18.2. hier der Independence-Day gefeiert wird und deshalb heute kein Unterricht stattfand. Seit 1965, also seit 49 Jahren, ist the Gambia vollkommen unabhängig. Wir haben den Tag genutzt, um mit my orange hero wieder zum craft market zu gehen. Beide haben wir jetzt beide unser eigens Woroo-Spiel. Nach dem Einkauf haben uns die Verkäufer versucht das traditionelle Trommeln beizubringen. Ein 3jähriger hat mir eine Weile zugehört, bis er entschieden hat die Sache doch besser selbst in die Hand zu nehmen. Nächsten Donnerstag wollen wir mit der netten Runde zum Strand gehen, um dort Woroo weiter zu üben und um zu lernen, wie man denn traditionellen Tee Ataaya braut. Nach dem Besuch des craft market sind wir noch kurz von Wattenscheid nach Bottrop gelaufen, das dauert hier in Gambia ungefähr 30 Minuten. Dort haben wir uns das Kinderdorf Bottrop und die High school angesehen. Das ganze Gelände ist sehr beeindruckend und es wird bestimmt nicht unser letzter Besuch gewesen sein.

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Mo

17

Feb

2014

16.2. Homesickness-Sunday

Nach einem gemütlichen Frühstück sind wir zu einem Mitarbeiter des Kindergartens nach Hause eingeladen worden. Erst haben wir Cassavas geerntet und dann hat seine Frau uns gezeigt, wie man diese kartoffelähnlichen Dinger kocht, nämlich wie Kartoffeln. Roh schmecken Cassavas ziemlich bitter, gekocht schmeckt jede Stelle anders und man muss um die hartnäckigen Fasern herumessen. Wenn wir sie das nächste Mal besuchen, will sie uns noch andere Rezepte beibringen. Auf dem Rückweg sind wir noch in den mini market und auf den Markt gegangen. Dort haben wir kleine rote getrocknete Beeren für 1 Dalasi (also knapp 2 cent, wenn mich mein müdes Gehirn nicht täuscht) in einem kleinen Tütchen gekauft. Was wir da genau gegessen haben wissen wir nicht und ob es uns schmeckt auch nicht.

Wieder zu Hause haben wir unser Haus geputzt. Der Boden glänzt jetzt richtig, aber das Geschirr in der Küche stapelt sich wegen der kaputten Spüle immer mehr.

Am Abend hat my orange hero uns beigebracht wie man Mensch ärger dich nicht hier üblicherweise spielt. Wenn ich ihn richtig verstanden habe, dann nennt man es hier „Lodo

 

Die Woche ist vergangen wie im Flug und doch ist es, so ist mir heute bewusst geworden, erst eine Woche. Ich habe außerdem wieder Probleme mit meinem Handy und africell und so hatte ich auch am zweiten Sonntag in Gambia wieder etwas Heimweh. 47 Tage 10 Stunden 2 Minuten left.

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So

16

Feb

2014

15.2. Family-trip to Sanyang - The match was tight

Um 10 Uhr wurden wir zum Familientag abgeholt.  Zuerst ging es wieder zu dem Haus von Familie Bass, wo wir einige Stunden fernsehen mussten. Immerhin wissen wir jetzt wieder so ungefähr was in der Welt los ist.

Zum Mittagessen gab es Reis mit etwas Grünem oben drauf und vielen Greten. Alles in allem war die Mahlzeit ziemlich scharf und ich habe mich dabei an das Paella Essen in Frejus vor einigen Jahren erinnert gefühlt.

Danach sind wir mit dem Taxi zum Strand gefahren. Zu 6 in einem kleinen Taxi ist es echt kuschelig, aber immerhin wurde die Kurbel für die Fenster rumgegeben, so dass wir frische Luft bekommen konnten.

Am Strand hatten wir einen Nachmittag, der sich wirklich sehr nach Urlaub angefühlt hat. Als erstes sind wir ins Meer gegangen, allerdings nur ungefähr bis zur Hüfte, denn erstens war es doch etwas kalt und zweitens hatte unsere Nichtschwimmer-Begleitung Angst um uns.

Nach dem Schwimmen gab es schon wieder Essen. Für mich Reis und chicken!

Nach einem langen Spaziergang über den Strand, bei dem wir unzählige Muscheln gesammelt haben, haben wir noch zusammengesessen und gespielt und geredet. Wir haben 4-gewinnt beigebracht und die anderen ein Spiel das an Mühle erinnert. Ich habe mir Eduard gespeilt und am Ende was the match tie. Auch am Strand wurde mir wieder ein Baby in den Arm gedrückt, ich bin immer froh wenn diese dann grade wenigstens schlafen.

 

Wieder zu Hause haben wir angefangen Wasser abzukochen, weil wir es heute nicht mehr geschafft haben neues zu kaufen. Gleich wollen wir noch Kekse mit dem Nachtwächter essen und ihm Kniffel beibringen und dann ist auch schon wieder Schlafenszeit. Morgen müssen wir uns überlegen, was wir mit der eben kaputt gegangen Spüle machen – blöd, dass grade Wochenende ist.

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Fr

14

Feb

2014

14.2. Woroo

Heute ist Valentinstag und in der Mittagspause haben wir im Lehrerzimmer gemeinsam überlegt, ob man all seinen Frauen dazu gratulieren sollte oder doch nur der jüngsten.

Den Morgen über habe ich mit den Kindern buchstabieren geübt. Um es den Kindern einfacher zu machen, benutze ich für jeden Buchstaben eine andere Geste. Die Zeichen sind eine wilde Mischung aus der Geheimsprache aus meiner Schulzeit  und den Gesten, die ich  aus dem Legasthenieunterricht kenne. Alle Kinder können inzwischen Linda buchstabieren. Als sie das das erste Mal gemacht haben, habe ich mich danach auf Mandinka bei ihnen bedankt „Abaraka“ und die Kinder haben mich gelobt: „A big clap for Linda, another one, a bigger one“. Neben unserem üblichen Lied haben wir heute auch noch ein neues gelernt: „Linda Linda, where are you going?“ „I am going to a partyTo do what?“ „To dance the party, dance the party“ und bei dem letzten Satz fangen wir alle wild an zu tanzen!

Nach der Schule wurden wir von unserem Nachwächter abgeholt. Leider wissen wir seinen Namen nicht und seit er uns am ersten Abend Orangen-Grapefruits gebracht hat, nenne ich ihn „my orange-hero“. Er freut sich dann immer und bringt uns noch mehr Orangen-Grapefruits. Ich esse jeden Tag mindestens 4 Stück, kann man da wohl eine Überdosis von bekommen? Naja, auf jeden Fall sind wir dann gemeinsam zum craft-market gegangen. Auf dem Weg dorthin haben wir einen Lehrer von einem anderen Kindergarten getroffen. Er hat uns gebeten, mit zu seinem Gelände zu kommen (ich werde auch versuchen Fotos hochzuladen). Uns ist jetzt erst bewusst geworden, wie gut ausgestattet der Kindergarten Wattenscheid ist! Sein Kindergarten heißt Brikama Wellingara und er sucht dringend nach Unterstützung aus Germany. Wenn jemand Lust hat sich zu melden: momodoulamin_keita@yahoo.com. Auf dem market haben wir alles Geld, das wir dabei hatten, ausgegeben und ich habe mit den Verkäufern „Woroo“ gespielt. Am Dienstag können wir wiederkommen und unser eigenes Spielbrett aus Holz und mit Gravur abholen.

 

Seit dem Rückweg habe ich Blasen an den Füßen und wir sind mal wieder unendlich müde aber auch glücklich über den kurzweiligen afternoon.

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Do

13

Feb

2014

13.2. Continu Cuyo (oder so)

Heute war ein toller Tag!

Meine Lehrerin hat mir heute Ohrringe geschenkt. Schon seit Tagen redet sie mit allen darüber, dass es hier unmöglich ist ohne Schmuck herumzulaufen.

Ich habe heute Buntstifte und Pappe mit in den Unterricht genommen, um Namensschilder mit den Kindern zu basteln. Nur wenige Kinder aus meiner Klasse können ihre Namen schreiben und so habe ich mit Hilfe des Klassenbuches einen nach dem anderen an die Tafel geschrieben. Wir sind zu spät in die Pause gekommen, weil die Kinder erst gehen wollten sobald ich mit jedem einzelnen nochmal den Namen gemeinsam geschrieben habe. Die meisten Kinder in meiner Klasse heißen Fatoumata und Muhammed, besonders schön finde ich die Namen Oumi und Awa. Als die Kinder so auf meinem Schoß saßen und ich beim Schreiben ihre Hand gehalten habe, hatten wir endlich mal liebevollen Körperkontakt, der nicht davon geprägt war mich zu untersuchen. Ich selbst habe heute gelernt die Namen der Kinder mit der rechten Hand zu schreiben.

In der Pause waren wir wieder mutig und sind zu den Marktfrauen gegangen. Heute gab es gelbe Bällchen, die geschmeckt haben wie Kokosmakronen und die Chips, die es auch immer beim Chinesen gibt.

Nach der Pause haben wir, wie könnte es anders sein, den ganzen Nachmittag „if you are happy and you know it“ gesungen.

Am Nachmittag sind wir mit einem Buschtaxi nach Serekunda gefahren. Die Fahrt hat fast eine Stunde gedauert, 18 Dalasi gekostet und war sehr aufregend. Eigentlich wollten wir mal zu einem richtig großen Supermarkt, den haben wir aber nicht gefunden. Ein junger Mann hat uns dann zu einem etwas kleineren geführt. Dort haben wir Käse!!! und immerhin Vollkorntoast gekauft. Am Straßenrand gab es auch noch richtiges Baguette – ich freu mich schon aufs Frühstück!

Auf der Rückfahrt mussten wir hinten im Buschtaxi sitzen und haben unfassbar geschwitzt. Wir konnten die Fahrzeit aber nutzen um uns von zwei jungen Männern etwas mehr Mandinka beibringen zu lassen. Meine Haare sind „Continu Cuyo“, also blonde europäische Haare, und somit sehr spannend.

 

Nach Brikama zurückzukommen hat sich gut angefühlt. Hier sind wir noch in unseren Minimarket gegangen und haben für unsere Privatparty morgen eingekauft. Wir wollen jeden Freitag feiern, dass wir eine Woche geschafft haben und stolz auf uns sein können. Morgen wird es Kekse geben und Muffins!

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Mi

12

Feb

2014

12.2. Linda Bass

Gestern habe ich mit den Kindern gerechnet. Wir haben die leeren Konservendosen, die im „class shop“ stehen voneinander abgezogen und wer das richtige Ergebnis wusste, durfte es an die Tafel schreiben. Meiner Lehrerin habe ich einen Anspitzer mitgebracht (einen kleinen gelben vom USB ;-)) seitdem scheint das Eis zwischen uns gebrochen zu sein.

In der Pause haben wir uns mit einer Mitarbeiterin der Schule angefreundet, die uns für den späten Nachmittag zu sich nach Hause eingeladen hat.

Gleich am Anfang hat sie ausgiebig meinen Po abgetastet, um danach festzustellen, dass sie mir auf jeden Fall traditionelle Kleidung kaufen möchte und dass ich ein Bier vertragen könnte. Wir saßen ein paar Stunden mit ihr und ihrer Familie zusammen und jeder wollte Fotos mit uns machen. Wir haben den typischen grünen Zuckertee „ataaya“  bekommen und wurden vor allem mit den Söhnen bekannt gemacht. Die beiden ältesten sollen uns am Samstag zum Strand begleiten. Ich wäre froh, wenn das klappt schon alleine, weil die beiden wirklich gutes Englisch sprechen. Am Montag sollen wir zum Abendessen kommen und sowieso sind wir immer willkommen; solange ich in Gambia bin, gehöre ich zu ihrer Familie und darf mich Linda Bass nennen.

Zurück in unserem Gästehaus haben wir gekocht. Es sollte Nudeln mit Tomatensauce und Bohnen geben, allerdings haben wir statt Dosentomaten 400g Tomatenmark gekauft. Den Rest der „Sauce“ essen wir jetzt als Brotaufstrich.

Heute hatte meine Klasse Sportunterricht. Ein Spiel war besonders lustig anzusehen. In die Mitte des Spielfeldes wurden Luftballons gelegt und die Kinder mussten, nach dem Starsignal, so schnell sie konnten zu den Luftballons rennen, sich auf sie setzen und sie so kaputt machen.

Mir geht regelmäßig das Herz auf, wenn ich den Klassenraum betrete und „good morning teacher, good morning friend“ höre und dann aufgefordert werde das gefühlt 1000mal „if you are happy and you know it“ zu singen. Morgen möchte ich erstmal Namensschilder mit den Kindern basteln, aber mein nächstes Projekt wird sein, dieses Lied mit seinen inzwischen 6 Strophen auf einem Poster festzuhalten.

In der Frühstückspause haben wir uns getraut, etwas bei den Marktfrauen, die auf das Schulgelände kommen, zu kaufen und auch zu essen. Wir haben in Fett ausgebratenes Mehl und eine Art Popcorn aus Hirse gegessen. Ausgegeben haben wir 3 Dalasi, umgerechnet also ungefähr 5 cent.

 

Heute Nachmittag wollen wir versuchen ins Internet-Café zu gehen. Der Aufenthalt in einer Familie gestern hat uns in Erinnerung gerufen, wie lange wir unsere Lieben noch nicht sehen werden und der doch sehr reduzierte Kontakt nach Hause lässt bei mir manche Minute des Heimwehs aufkommen.

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Mi

12

Feb

2014

10.2. "Toubaaab"

Wir wurden nicht mehr abgeholt und so gab es auch am Abend des zweiten Tages Tütensuppe und natürlich Pumpernickel.

Nach dem Frühstück (natürlich Pumpernickel) sind wir auf den Hauptplatz des Kindergartens gegangen. Dort trudelten eins nach dem anderen die Kinder ein. Jedes einzelne wollte uns mindestens einmal die Hand geben und über die Haare streichen. Im Zuge der Morgenversammlung wurden wir als Freunde begrüßt und es wurde ein extra für uns komponiertes Lied gesungen.

Als die Kinder schon in ihren Klassenzimmern waren wurden wir über das Gelände geführt. Insgesamt gibt es 15 Klassen aufgeteilt auf 3 Jahrgangsstufen. Die jüngsten Kinder sind 3 die ältesten um die 6. Ich wurde einer dritten Klasse zugeteilt, war also bei den großen.

In der ersten Stunde durfte ich den Matheunterricht beobachten. Die Kinder haben subtrahieren geübt. In der Pause gibt es Essen für alle Kinder und auch mir wurde etwas angeboten. Natürlich hatte ich mir vorher Gedanken darüber gemacht, was ich essen sollte und was besser nicht, aber abgelehnt habe ich dann trotzdem nicht. Bis jetzt geht es mir gut ;-). Morgen soll ich das Mittagessen der Kinder schon alleine betreuen.

In der ersten Stunde die ich (unvorbereitet) alleine vor der Klasse stand, habe ich das Interesse der Kinder an meiner Haut ausgenutzt. Wir haben die Namen der Körperteile geübt indem wir uns gegenseitig anfassen durften, wenn wir eine Bezeichnung kannten. Nach der zweiten Pause kamen die Kinder in einen Genuss, in den sonst nur meine Dusche kommt. Ich habe gesungen „If you are happy and you know it“ und fast alle haben mitgetanzt.

Nach der Schule wurde uns noch geholfen etwas Geld zu wechseln, danach waren wir wieder alleine auf dem Gelände und wir haben uns entschieden, uns auf den Weg in die Innenstadt zu machen. „Tubaaaaab“ schallt es von überall her, sobald wir das Gelände verlassen. Ja, wir sind weiß und wir sind die Einzigen hier. Das fühlt sich wirklich komisch an.

An einem winzigen Laden nehmen zwei Männer und eine Frau sich unseres Africell-Problems an. Sie verkaufen uns Karten und Guthaben und versuchen uns zu erklären, wie wir nun damit umgehen müssen. Schnell werden wir zur Attraktion der gesamten Straße und uns werden, worüber ich sehr dankbar bin, Stühle angeboten.

Auf dem Weg zurück in den Kindergarten suchen wir noch nach dem Minimarkt. Den brauchen wir unbedingt, denn wir haben schon seit heute Morgen kein Wasser mehr und trinken dieses nun schon abgekocht. In dem Minimarkt kaufen wir Haferflocken, Milch, Orangensaft, Margarine, eine Dose Bohnen und eine Dose Erbsen, ein Brot und vor allem Wasser.

Zu Hause angekommen sind wir mal wieder völlig k.o. und versuchen nur noch, mehr schlecht als recht, mit dem komischen Gasherd ein Abendessen zustande zu bekommen.

Als die Kinder mit mir gelacht und gesungen haben und als uns an dem Kiosk so freundlich geholfen wurde, da habe ich mich hier wirklich willkommen gefühlt und war ganz glücklich.

 

Meine neue Handynummer ist übrigens:  7735436 (plus Vorwahl, die jemand der mich erreichen möchte bestimmt einfacherer googlen kann als ich). Das Internet funktioniert auf dem Handy leider noch nicht…

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Mi

12

Feb

2014

9.2. Angekommen

So eine Flugreise ist wirklich anstrengend und als wir das dritte und letzte mal endlich gelandet waren, waren wir einfach nur noch froh. Der Flughafen Banjul-Yundum International hat insgesamt zwei Gepäckbänder, auf denen wir nach einigen nervenaufreibenden Minuten dann auch unsere Koffer entdeckten. Ich war so verschwitzt und müde wie schon lange nicht mehr in meinem Leben und wir haben nur gehofft, dass wir nicht auch noch in die Zollkontrolle müssen. Wir hatten aber beide jeweils einen schwarzen Trolley dabei und das scheint hier das Auswahlkriterium für die Extra-Kontrolle zu sein.

Als letzte kamen wir aus dem Flughafen raus und wurden direkt sehr freundlich empfangen! Auf dem Weg in unser neues Heim haben wir noch Wasser gekauft.

Wir dürfen hier im Gästehaus leben. Dieses ist sehr groß, zumindest wenn man nur zu zweit ist. Wir haben 4 separate Zimmer mit Dusche und WC, ein großes Wohnzimmer mit einem Sofa einem großen Tisch und einem Schrank und ein Küche. Bevor wir es uns gemütlich machen konnten haben wir noch gegen Spinnen und Eidechsen gekämpft – und gewonnen.

Zum Abendessen gab es dann Tütensuppe und Pumpernickel.

Gefrühstückt haben wir Pumpernickel und Aufstrich und es würde mich nicht wundern, wenn ich gleich Tütensuppe und Pumpernickel als Mittagessen machen würde. Wir sitzen nämlich etwas fest auf dem Gelände des Kindergartens. Im Laufe des Tages sollten wir abgeholt werden, um Geld zu wechseln, einzukaufen, eine Handykarte zu kaufen und so; aber jetzt haben wir schon nach 15 Uhr.

 

Wir haben die Zeit genutzt, um über das liebevoll angelegte Gelände des Kindergartens zu gehen und das Gästehaus zu inspizieren. 

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Fr

07

Feb

2014

Eins, zwei, drei im Sauseschritt eilt die Zeit – ich eile mit.

UPPS, wie konnte denn schon Donnerstag der 7. Februar werden? Die Zeit verging wie im Flug und der nächste Eintrag kommt dann direkt aus Gambia! Ich habe mir fest vorgenommen, bei dieser Gelegenheit dann nicht von verschwundenem Gepäck oder der erfolglosen Suche nach Terminal 1 zu berichten.

 

Noch schnell die bis jetzt wichtigsten Sätze in Mandinka: „M laffta dasamola mburo-nin-dij-kando. A diyata baake.“ „Ich möchte Frühstück und zwar (wörtlich) Brot-und-Wasser-Hitze. Es schmeckt sehr lecker“.

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Mi

29

Jan

2014

Wer eine Last nicht getragen hat, weiß nicht, was sie wiegt.

Ich weiß jetzt auf jeden Fall, dass ich mein Gepäck tragen kann! Und ich weiß, dass alles, was ich mitnehmen möchte, auch in den Koffer passt. Außerdem habe ich noch 19 Kilo übrig, was bedeutet, dass ich ganz viele Erinnerungsstücke und Mitbringsel einkaufen und mitbringen kann. Einzig an den „unglaublich Tragekomfort“ des gelben Monstrums muss ich mich noch gewöhnen ;-).

Ich werde gleich testen, ob mein Laptop die Speicherkarte der Kamera lesen mag und ob ich auch Fotos hochladen kann.

 

Heute habe ich mein erstes Abschiedsgeschenk bekommen und heute Abend gehe ich aus – „Abschiedsessen“. Es wird ernst!

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So

26

Jan

2014

Ob ein Mensch klug ist, erkennt man an seinen Antworten. Ob ein Mensch weise ist, erkennt man an seinen Fragen.

Auf Wunsch eines sehr weisen 4Jährigen habe ich mich schlau gemacht über die Tiere Gambias. Als erstes werde ich ihm mitteilen müssen, dass Großwild wie Elefanten, Löwen oder Giraffen seit Beginn des 20. Jahrhunderts leider ausgerottet ist. Dafür gibt es aber verschiedene Primatenarten, wie Guinea-Paviane, Grüne Meerkatzen, Westafrikanische Stummelaffen und Husarenaffen. Ein paar Schimpansen leben noch in einem Naturreservat.

Es gibt 540 Vogelarten in Gambia, wovon viele Zugvögel sind. Vor Krokodilen in freier Wildbahn muss ich kaum mehr Angst haben. Die ca. 100 Flusspferde, die es oberhalb von Elephant Island noch gibt, können mir da wohl gefährlicher werden.

Wenn man Glück hat, kann man an der Küste Delphine beobachten.

 

Ich habe jetzt übrigens Skype! Es war ganz schön schwierig, das runterzuladen, aber ich hab es schon getestet und wer mag, den füge ich zu meiner Kontaktliste hinzu (das kann ich jetzt nämlich auch schon). Hätte man mich beobachtet beim Kampf Linda gegen Windows 8, hätte man fast denken können „Itee mangfen long“! – „du bist ja bescheuert“.

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So

12

Jan

2014

Alles kommt weniger schlimm, wenn man mit allem rechnet.

Meine Freude wird immer größer und ungetrübter, je besser ich mich vorbereite. Heute mal ein paar „Fakten“ dazu.

Im letzten halben Jahr wurde ich gegen acht Krankheiten geimpft. Teilweise gab es eine Kombiimpfung, teilweise Mehrfachimpfungen. Hepatitis A und B und Tetanus verliefen unspektakulär. Nach meiner Tollwutimpfung hingegen ging es mir ziemlich schlecht. Meningokokken, Diphtherie und Typhus musste ich ehrlich gesagt noch einmal genauer googlen. Für meine Gelbfieberimpfung schließlich musste ich zu einer Tropenärztin. Ich dachte, so etwas gibt es nur in Hamburg, musste aber doch nur bis Bochum-Langendreer und konnte mich dort auch direkt um meine Malariaprophylaxe kümmern. Vom 7.2. bis 11.4. werde ich Malarone nehmen. Ich habe mich geweigert, die Nebenwirkungen des Beipackzettels zu lesen, habe aber schon erfahren, dass meine Vorgängerin angefangen hat, schwarze Punkte zu sehen.

Letzten Freitag war ich unter anderem auch in der Apotheke. Ich besitze jetzt: Linola Sept, Octenisept Wunddesinfektionsspray, Berberil Augentropfen, Fenistil Tropfen, Lemocin, Mucosolvan Lutschpastillen, Fenistil Hydrocort Salbe, Kytta Salbe, Oralpaedon zum Elektrolytausgleich mit Apfel-Bananen-Geschmack, Pflaster in klein, groß, mittel, weiß, braun, als Spray, …, Nasenspray, Vomacur, Imodium Akut Lingual, Aspirin, Paracethamol, Mullbinden in verschiedenen Größen, Hygienespray, Hygienetücher, Sonnencreme, „S-quitofree tropisches Spray“, Kompressen, Spritzen und Nadeln. Wenn ich meine dritte und letzte Tollwutimpfung bekomme, werde ich mir außerdem noch vorsorglich ein Antibiotikum verschreiben lassen.

Ich hoffe, dass ich bei der medizinischen Vorbereitung wirklich mit allem gerechnet habe. Gestern Morgen habe ich erfahren, dass dieser Blog auf der Internetseite des Vereins gezeigt werden soll. Ich hoffe, für alle Paten, die mal nach Gambia fliegen werden, und alle späteren Praktikanten im Laufe der nächsten Wochen herauszufinden, was man alles nicht gebraucht hätte und vielleicht auch was man zusätzlich noch hätte mit haben sollen. Zweiteres wünsche ich mir natürlich nicht.

 

Zum Abschluss noch 4 wichtige Sätze in Mandinka: „Kortanantee?“ „Wie geht es Ihnen“ – „Tanantee“ – „Mir geht es gut“. „Kairabee?“ „Alles in Ordnung?“ – „Kairadorong“ „Ja, alles in Ordnung“. Leider steht in meinem Mandinka-Wörterbuch (Kauderwelsch Band 95 von Karin Knick) nicht wie ich sagen kann, dass es mir nicht gut geht. Ich sehe das jetzt mal als Omen dafür, dass ich diese Sätze hoffentlich nicht brauchen werde!

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Fr

10

Jan

2014

Denn gestern ist Vergangenheit und morgen ein Rätsel. Doch heut' vielleicht noch der beste Tag deines Lebens.

Ich habe meine Vorfreude zurück! Meine Angst von letzter Woche ist Vergangenheit.

Gestern war meine Vorgängerin so lieb sich mit mir zu treffen und mir Informationen aus erster Hand zu geben. Dadurch hat sich meine Einkaufsliste noch einmal verdoppelt und reicht jetzt von Pumpernickel über eine Wäscheleine bis hin zu Autan und noch vielem vielem mehr!

Heute werde ich mit meiner Mama losziehen und das alles besorgen und vielleicht wird ja heute der beste Tag meines Lebens. Zumindest könnte er das, jetzt wo ich nicht mehr so aufgeregt bin…

Außerdem habe ich, beflügelt wie ich im Moment bin, meine ehemalige Grundschullehrerin kontaktiert und um ausrangierte Materialien und didaktischen Input gebeten. In meinem Fitnessstudio kenne ich noch eine Grundschullehrerin sie werde ich auch noch fragen, habe ich mir vorgenommen.

Nur noch 29 Tage, ich sollte mich beeilen noch mehr Mandinka zu lernen. Hier eine Kostprobe: Fo iy’a ‘nafo tombong? Das heißt „Willst du meine Mütze aufheben?“ bedeutet aber „Liebst du mich?“ –  „Hanni, n t’a kella“Nein, das werde ich nicht“ oder auch „Ha. n s’a ke“ „Ja, das werde ich“.

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Sa

04

Jan

2014

Partir, c’est toujours mourir un peu!

Noch vor einer Woche habe ich voller Überzeugung behauptet mich auf nichts mehr zu freuen als auf Gambia und natürlich auch überhaupt keine Angst zu haben. Aber jetzt ist Januar. In einem Monat ist es schon so weit.

Um Silvester und Neujahr herum habe ich ein paar Freunde das letzte Mal vorher gesehen und andere sagen Sätze wie „Wir müssen uns vorher aber auf jeden fall noch einmal sehen“. Abschied nehmen ist immer ein bisschen wie sterben, aber ich komme doch wieder. Solche Sätze rühren mich sehr und sie führen dazu, dass ich nun doch Angst habe.

Begleiterscheinungen dieser Angst sind, dass mein Flugticket die ganze letzte Woche verschwunden war. Nachdem ich alle Pferde scheu gemacht habe (Eltern, Reiseagentur, Freunde, …), war es genau da, wo es sein sollte.

 

Lieber werde ich nervös und suche panisch nach Unterlagen, als dass mich der Abschied nicht traurig machen würde. Danke also eigentlich für diese Suchaktion!

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